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Referendariat

Klausurwoche der F-AG – erstmal durchatmen!

By 17. Mai 2018Oktober 12th, 2023No Comments
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Klausurwoche der F-AG – erstmal durchatmen!

Die erste Klausurwoche in der Fortgeschrittenen-AG ist vorbei

In der Fortgeschrittenen-AG werden Klausurwochen angeboten, bei denen man pro Durchgang 4 Klausuren in einer Woche schreiben muss. Das sind die wenigen Möglichkeiten wirklich auf Examensniveau Originalklausuren des Justizprüfungsamtes zu schreiben. Diese teilten sich bei uns wie folgt auf:

Montag: Zivilrecht – Urteil

Dienstag: Zivilrecht- Beschluss aus dem Zwangsvollstreckungsrecht

Donnerstag: Strafrecht – Anklage

Freitag: Ö-Recht – Urteil

Alles in einem Wisch

Bisher haben wir immer begleitend zu den AGs einzelne, wenige Klausuren geschrieben. Jetzt sollten wir mal erleben, wie sich Klausuren schreiben, wenn sie innerhalb einer Woche und thematisch unterschiedlich gestellt werden.

Denn wie ihr sicher wisst, werden (zumindest in NRW) im Examen 8 Klausuren in nur zwei Wochen geschrieben. Das stellt nicht nur psychisch eine Herausforderung dar, sondern auch körperlich. Wenn der Blutdruck steigt und die Hand schon nach der ersten Klausur schmerzt, heißt es: Zähne zusammenbeißen!

Ich selber habe schon im Ersten Examen unterschätzt, welche Extremsituation es ist, die Klausuren nicht nur wöchentlich zu schreiben, sondern alle hintereinander. Man muss schon körperlich fit sein, damit man das vorhandene Wissen auch abrufen kann.

Da jetzt meine erste Klausurwoche am Gericht vorbei ist, wollte ich diese mal kurz Revue passieren lassen.

Thematisch alles dabei

Zu Beginn sollte ich vielleicht erwähnen, wie unterschiedlich AG- Leiter auch ihre Klausuren stellen. So bekamen wir von einigen AG- Leitern auch „Tipps“, was thematisch drankommen könnte (so etwa eine Anfechtungsklage im Ö-Recht). Das fand ich einerseits natürlich zuvorkommend, aber mit Blick auf das „echte“ Examen wieder unvorteilhaft. (An dieser Stelle empfehle ich nochmal meinen Beitrag über die AG-Noten.)

Oder würdet ihr gegen Bezirksliga-Mannschaften spielen, wenn ihr in das Champions League-Finale wollt?

In der ersten Zivilrechtsklausur kam eine klassische „eBay“ Klausur dran, die mit etlichen Problemen aus der ZPO angereichert war, u.a. mit einer beidseitigen Erledigungserklärung nach § 91a ZPO. Hier wurde ich wieder bestätigt, dass das JPA neben unbekannten Sachverhalten wiederholend klassische Probleme aus der ZPO einbaut. Was mir auch in fast 80% der Klausuren begegnet, sind Zustellungsprobleme.

Die zweite Zivilrechtsklausur war – wie auch im Examen – komplett aus dem Zwangsvollstreckungsrecht. Gefordert war ein Beschluss über eine Erinnerung. Eine sehr dankbare Klausur, da im Zwangsvollstreckungsrecht immer wieder die gleichen Schemata und Probleme abgearbeitet werden können („Formalisierung des Zwangsvollstreckungsverfahrens“- Na, klingelt‘s?)

Im Strafrecht kam eine komplette Betrugsklausur dran (alles rund um sogenannte „Kick- Back- Zahlungen“ / zusätzlich: Abgrenzung Trickdiebstahl). Hier wurde fast niemand fertig. Erschreckend fand ich, dass man nicht mal im Kommentar nachschlagen konnte, so eng war die Zeit. Ich kann mich auch nur noch dran erinnern, wie ich in einer Art Trance die Anklage noch runter gekritzelt habe.

Last but not least kam dann nochmal ein „schöner“ Abschleppfall im Ö-Recht (liebes Prüfungsamt, ihr seid so kreativ).

Insgesamt nützlich

Als Fazit lässt sich für mich festhalten, dass die Klausurwoche mir nochmal die Augen geöffnet hat. Es wird immer wieder unterschätzt, was „Examensbedingungen“ tatsächlich bedeutet. So eine Klausur einmal pro Woche Zuhause schreiben ist schon eine ganz andere Liga, als so eine Klausurwoche zu bewältigen.

Ich werde daher kurz vor dem Examen wohl nochmal für mich selbst so eine Klausurwoche einplanen und würde meinen Kolleginnen und Kollegen auch raten, dieses Angebot der Arbeitsgemeinschaften wahrzunehmen, selbst wenn ihr meint, dass ihr überhaupt noch nicht fit seid.

In diesem Sinne: Viel Erfolg!

– Sinan

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Beitragsautor:

Sinan Akcakaya

Sinan Akcakaya

Sinan schrieb für JurCase zunächst über seine Erfahrungen im juristischen Vorbereitungsdienst und sodann über das Assessorexamen. Seine letzten Beiträge für uns befassen sich hingegen mit dem Karrierebeginn junger Volljuristen.

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