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Referendariat

Die Vorbereitung auf das Staatsexamen – Klappe die Zweite

By 22. August 2019März 28th, 2022No Comments
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Die Vorbereitung auf das Staatsexamen

Klappe die Zweite

Alle von uns haben den Stress bereits einmal hinter uns: die Vorbereitung auf das Staatsexamen. Dabei wird man schier überflutet mit Angeboten an Repetitorien, Klausurenkursen, Skripten und Wochenendkursen. In diesem Beitrag möchte ich berichten, wie ich den Entscheidungsprozess bisher erlebt habe und auf welche Angebote meine Entscheidung letzten Endes fiel.

Repetitorien

Bereits vor dem Ersten Staatsexamen stand ich vor der Qual der Wahl: Kommerzielles Rep oder reicht das Unirep? Wenn kommerziell, dann welches? Letzten Endes machte ich es mir damals leicht und wählte das Unirep. Gute Entscheidung. Doch was nun? Als Referendar fällt diese Möglichkeit leider weg und sind wir mal ehrlich – man muss schon ein echter Autodidakt sein, um aus den Arbeitsgemeinschaften der Landgerichte einen echten Nutzen zu ziehen (Ausnahmen bestätigen die Regel!).

Bei uns in NRW gibt es im Großen und Ganzen vor allem: Jura Intensiv, Alpmann Schmidt und Hemmer. Die Vor- und Nachteile eines jeden Angebots sollte jeder für sich selbst ergründen. Empfehlen kann ich auf jeden Fall das Probehören, das für mich letzten Endes entscheidend war. Die Einschätzungen anderer Leute können auch extrem hilfreich sein. Doch Vorsicht: solche Einschätzungen sind auch immer subjektiv. Es gibt Menschen, die kommen mit fast jeder Art von Lehrer klar – andere brauchen eher Entertainer, gute Didaktiker und Dozenten, für die das Unterrichten zum Storytelling wird. Von daher: verschafft euch einen eigenen Eindruck. Probehören ist bei allen Repetitorien möglich und immer umsonst.

Nachdem man entschieden hat, wohin es gehen soll, stellt sich noch die Frage nach dem Zeitpunkt. Ein wenig mehr als 1,5 Jahre hat man hierzulande vom Beginn des Referendariats bis zu den schriftlichen Prüfungen Zeit. Manche meiner Kollegen entschieden sich daher für einen sehr frühen Einstieg: ab dem 2. Monat saßen sie bereits im Rep. Diese Variante hat klare Vorteile: wenn man wie so oft etwas in der Arbeitsgemeinschaft nicht versteht oder es schlicht weggelassen wurde, bietet ein Rep die Möglichkeit, diesen Stoff nachzuholen. Außerdem hat man so kurz vor den Schriftlichen nicht noch den Stress, einmal die Woche abends beim Repetitor zu sitzen. Eine andere Variante ist es, irgendwann zum Ende der Zivilstation oder zu Beginn der Strafstation damit anzufangen. Der Vorteil hieran ist, dass man viele Dinge schon gehört hat und tatsächlich zu wiederholen beginnt – darum geht es letztens Endes ja auch. Kleiner Nachteil: falls man plant, in der Verwaltungsstation ins Ausland zu gehen, gestaltet sich diese Variante eher schwierig.

Da ich lange mit der Entscheidung gehadert habe und mich zurzeit auch noch im Ausland aufhalte, habe ich nun die letzte Variante gewählt: Während der Anwaltsstation beginnen und so kurz vor den Schriftlichen fertig zu sein. Der Vorteil hieran ist eindeutig, dass der Stoff auf diese Weise extrem frisch aufbereitet wird und man sich dadurch den eigenen Teil der Wiederholung ein Stück weit spart. Die verschiedenen Anbieter sind übrigens auf verschiedene Zeiträume ausgelegt: Hemmer und Alpmann Schmidt haben den Kurs für ein Jahr konstruiert, bei Jura Intensiv ist man dagegen nach einem halben Jahr durch.

Individuelle Absprachen sind aber meiner Erfahrung nach fast immer möglich: ich persönlich werde beispielsweise nur ein Rechtsgebiet belegen. Es gibt außerdem fast immer Angebote, wie man die auf ein Jahr angelegten Kurse doch in einer kürzeren Zeitspanne absolvieren kann.

Klausurenkurse

Bei den Klausurenkursen kommt in NRW zu den oben genannten noch ein weiterer Anbieter hinzu: Kaiser. Bei Kaiser kauft man Klausurenpakete und hat keinen monatlichen Tarif wie bei den anderen Anbietern.

Alpmann Schmidt bietet einen Klausurenkurs mit oder ohne Postversand an. Vor allem, wenn man zwischendurch im Ausland ist, bietet sich die Online-Variante wirklich an (wobei ich zugeben muss: im Ausland Klausuren schreiben ist schwieriger, als man denkt!).

Hemmer hat zum einen ebenfalls einen Klausurenkurs mit Postversand und zum anderen auch einen Präsenzkurs, der ebenfalls auf ein Jahr ausgelegt ist.

Bei Jura Intensiv haben alle Teilnehmer die Möglichkeit am Examensklausurenkurs teilzunehmen, bei dem wöchentlich eine Klausur ausgegeben und anschließend korrigiert wird.

Wochenendkurse

Bei den Wochenendkursen kennt man in NRW vor allem Kaiser. Kaiser bietet zumeist 2-tägige Crashkurse in den verschiedenen Disziplinen an, die bei uns alle in Dortmund stattfinden. Der Großteil der Referendare besucht diese Kurse, doch auch hierbei würde ich persönliche Einschätzungen einholen. Es ist nämlich immer möglich, dass einige der Kurse nicht empfehlenswert sind. Aufgrund des relativ hohen Preises sollte man sich hierbei also recht sicher sein.

Daneben gibt es aber auch andere Wochenendkurse, die eventuell nicht so bekannt sind. Hemmer beispielsweise bietet vor allem in Köln einige Crashkurse an und was vielleicht besonders interessant sein dürfte: auch im materiellen Recht. Dieses wird erfahrungsgemäß in der Vorbereitung für das Zweite Staatsexamen etwas links liegen gelassen, weshalb ein 2-tägiger Kurs eine gute Sache sein kann.

Fazit

Manche Kanzleien bieten einige der genannten Kurse und Leistungen für ihre Referendare in der Anwaltsstation kostenlos (und häufig etwas abgespeckt) an. Das sollte man bei der Entscheidungsfindung nicht außer Betracht lassen. Möglicherweise kommt es sonst zu Dopplungen der in Anspruch genommenen Angebote.

Noch ein Wort zu den Skripten: Diese werden von den o.g. Anbietern ebenfalls bereitgehalten. Daneben gibt es auch gute und recht kurz gefasste Bücher anderer Autoren, die sich für die Vorbereitung gut eignen. Ich mache es in der Regel so: ich leihe mir in der Bibliothek verschiedene Skripten zu einem Rechtsgebiet aus, lese sie etwas quer und entscheide mich dann für eins, das ich mir kaufe. Den Tipp kennen viele wohl noch aus der Vorbereitung fürs Erste Staatsexamen.

Die Auswahl ist groß und kaum überschaubar – aber vielleicht konnte ich euch mit der Aufzählung etwas Licht ins Dunkel bringen.

Viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung!

Eure Juliane

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Beitragsautor:

Juliane Lewen

Juliane Lewen

Juliane berichtete uns über ihre Erlebnisse und Erfahrungen, die sie während ihres juristischen Vorbereitungsdienstes gemacht hat.

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