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Referendariat

Der Einstieg in die Strafstation

By 16. Oktober 2017März 15th, 2022No Comments
Erfahrungsbericht_Strafstation_FB

Die Strafstation

Zwei anstrengende Wochen liegen nun hinter mir. Nach der einmonatigen Sommerpause stand gleich der Einstieg in die Strafstation an und damit auch der zweiwöchigen Einführungslehrgang im Strafrecht.

Inhaltlich haben wir uns zunächst mit den Grundlagen der StPO befasst, um uns sodann an Hand eines Falles die staatsanwaltliche Abschlussverfügung sowie das Strafurteil zu erarbeiten (so wie schon in der Zivilstation). Während dieses Einführungslehrganges hatten wir außerdem bereits Anwaltsunterricht, sodass wir von Beginn an jeweils beide Seiten beleuchtet haben – Staatsanwaltschaft und Verteidiger.

Zusatzveranstaltungen

Neben der normalen AG und dem Sitzungsdienst bei der Staatsanwaltschaft gibt es in dieser Station – anders als im Zivilrecht – noch zahlreiche Zusatzveranstaltungen.

Außer dem Besuch in der JVA sowie einer Polizeiinspektion gibt es ferner die Möglichkeit, bei einer Polizeifahrt sowie einer Obduktion dabei zu sein. Beides müssen wir jedoch über unseren Ausbildungsstaatsanwalt selbst organisieren. Über diesen gibt es außerdem die Möglichkeit, eine oder mehrere Durchsuchungen zu begleiten und auch selbst mit zu durchsuchen. Hier lohnt es sich immer nachzufragen, euer Staatsanwalt hat sicher ein paar interessante Fälle, bei denen er euch mitschicken kann. Nicht zu vergessen ist außerdem der Trinkversuch, dieser sollte wohl bei jeder AG auf dem Plan stehen.

Diese Zusatzveranstaltungen sind eine einmalige Möglichkeit, Einblicke in die staatsanwaltschaftliche Tätigkeit zu erlangen und ich denke, man kann hier einiges mitnehmen und sollte sich diese Veranstaltungen nicht entgehen lassen. Wann sonst bekommen wir schließlich die Möglichkeit so hautnah dabei zu sein?

Die Ausbildung bei der Staatsanwaltschaft

Bereits am ersten Tag des Einführungslehrganges erhielten wir einen Zettel mit unserem zuständigen Ausbildungsstaatsanwalt. Dort sollten wir uns im Laufe der zwei Wochen vorstellen. Hier handelt es sich in der Regel um junge Staatsanwälte und Staatsanwältinnen, die selbst vor kurzer Zeit noch Referendare waren und damit sicherlich auch gute Tipps geben können.

Jeder Referendar ist einem anderen Staatsanwalt zugeteilt und man landet daher in unterschiedlichen Abteilungen. Ich für meinen Teil bin in der Wirtschaftsabteilung gelandet. Auch wenn mich das Thema sehr interessiert, sind die Fälle leider nicht für Referendare geeignet (zu dicke und komplexe Akten), sodass ich zur Bearbeitung der Schriftsätze alte Akten bekomme. Dies ist allerdings die Regel, da es kaum Akten gibt, die für uns als Referendare geeignet wären, zumal es auch einfach zu lange dauern würde, bis wir mal eine Anklageschrift erstellt hätten.

Der Sitzungsdienst

Für den Sitzungsdienst sind wir dann bei den Amtsgerichten des Landgerichtsbezirks eingeteilt – unabhängig von der jeweiligen Abteilung.
Keine Sorge, bei dieser Einteilung wird in der Regel Rücksicht auf den Wohnort und das (Nicht-)Vorhandensein eines PKW genommen.

Daneben bekamen wir zusätzlich noch eine Einführung vom Oberstaatsanwalt. Hier wurden uns noch einmal die Grundsätze des Sitzungsdienstes erklärt. Weiße Bluse oder Schal für die Frauen, weiße Krawatte oder Fliege für die Männer, das ist Pflicht. Weiterhin gibt es bei jedem Gericht Referendarsroben, die wir uns vor der Verhandlung abholen können.

Die Einteilung in den Sitzungsdienst erfolgt jede Woche jeweils für die darauf folgende Woche. Sobald wir die Einteilung erhalten haben, holen wir uns die entsprechenden Akten bei unserem Ausbildungsstaatsanwalt und besprechen diese. Zu Beginn der Station muss auch niemand alleine gehen, die ersten Male wird immer der jeweilige Ausbildungsstaatsanwalt dabei sein und irgendwann werden wir dann alleine los geschickt – alles also halb so wild.

Im Prinzip gibt es auch nicht viel falsch zu machen, da die meisten Dinge im Nachhinein korrigiert werden können – nicht so die Einstellung oder der Rechtsmittelverzicht. Das sind also die zwei Todsünden, niemals Einstellen oder einen Rechtsmittelverzicht erklären!

Soweit die Theorie. Meinen ersten Sitzungsdienst werde ich wohl in den nächsten Wochen haben und euch natürlich ausgiebigst berichten.

 

Bis dahin,
Svenja

 

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Beitragsautor:

Svenja Dittmeyer

Svenja Dittmeyer

Svenja berichtete uns über ihre Erlebnisse und Erfahrungen, die sie während ihres juristischen Vorbereitungsdienstes gemacht hat.

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