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Referendariat

Der Einstieg ins Referendariat

By 23. April 2019Oktober 18th, 2023No Comments
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Der Einstieg ins Referendariat

Die ersten Schritte

Das erste Examen, der erste Meilenstein im Leben eines jungen Juristen, ist geschafft und schon steht die nächste Herausforderung an: das Referendariat. Die meisten Studenten haben hier nur vage Vorstellungen und es ranken sich viele Legenden und Geschichten um den Ablauf des Vorbereitungsdienstes. Ratgeber und Leitfäden findet man wie Sand am Meer, doch einige Fragen bleiben manchmal unbeantwortet. Dieser Beitrag widmet sich den Fragen rund um den Einstieg ins Referendariat, der richtigen Vorbereitung und anderen organisatorischen Überlegungen.

Die Vorbereitung auf das Referendariat

Bei der Frage, ob eine spezielle inhaltliche Vorbereitung auf das Referendariat erforderlich ist, scheiden sich die Geister. Eine pauschale Antwort lässt sich hier nicht finden, denn wie so oft kommt es auf den Einzelfall an. Folgt der Einstieg ins Referendariat gleich nach dem Ersten Examen, befindet man sich (bestenfalls) auf dem Zenit seines juristischen Wissens. Die Inhalte, die man für das Erste Examen hoch und runter gelernt hat, sind noch sehr präsent. Die Kandidaten, bei denen eine längere Pause zwischen dem Ersten Examen und dem Start des Vorbereitungsdienstes liegt, werden vielleicht das Gefühl haben, einen Großteil ihres Wissens wieder vergessen zu haben. Bei manchen Themen mag dies auch stimmen, denn gerade vor dem Examen wird das Kurzzeitgedächtnis noch einmal prall gefüllt mit allen möglichen Urteilen und vermeintlich relevanten Sonderproblemen. Die Grundlagen der jeweiligen Rechtsgebiete und somit auch das, was im Referendariat als Wissen vorausgesetzt wird, sind jedoch in den allermeisten Fällen auch nach längerer Pause abrufbar. Um dieses Wissen aufzufrischen und sich wieder vor Augen zu führen, schadet es nicht, Skripte oder Karteikartei überblicksartig durchzugehen. Hier muss aber jeder selbst entscheiden, wie sein derzeitiger Wissenstand aussieht.

Nun haben wir also geklärt wie es sich mit dem bereits vorhandenen Wissen und dessen Auffrischung verhält. Aber wie sieht es mit den Inhalten im Referendariat aus, von denen man bis dato noch keine Ahnung hat? Persönlich kann ich hier nur davon abraten, blind „vorzulernen“. Es spricht nichts dagegen, sich schon einmal als Einstieg einen Überblick über das Prozessrecht der ersten Station zu verschaffen. Welche Anforderungen aber dann wirklich gestellt und welche Themen behandelt werden, zeigt sich oft erst in der Arbeitsgemeinschaft und in den Einführungslehrgängen. Bevor man also viel Zeit investiert, um sich mit Inhalten zu beschäftigen die am Ende so überhaupt nicht gefragt sind, sollte man lieber noch einmal die Basics wiederholen und den Einführungslehrgang abwarten.

Die richtige Literatur

Die meisten angehenden Referendare – so auch ich – verspüren das Bedürfnis, sich irgendwie darauf einzustellen, was auf sie zukommen wird. Da besteht die Versuchung, sich bereits vorher mit Skripten, Lehrbüchern oder ähnlichem einzudecken, um bloß keine wertvolle Zeit zum Lernen zu verlieren. Hier gilt jedoch bereits das zuvor Gesagte: wenn man nicht weiß, welche Anforderungen an einen gestellt werden, besteht die Gefahr, dass man mit seinen Blindkäufen ganz schön daneben greift. Und wie man weiß, sind Lehrbücher nicht gerade günstig. Oft geben auch die AG-Leiter entsprechende Hinweise oder stellen sogar selbst Unterlagen zur Verfügung, sodass es ratsam ist die ersten AG-Stunden abzuwarten, bevor man sich an den Kauf eigener Lernmaterialien macht. Es spricht aber nichts dagegen, sich schon mal vorab in der Bibliothek oder im Fachbuchhandel die einschlägigen Werke anzuschauen und diese im Hinterkopf zu behalten. Auch kann es sich lohnen immer schon einen Blick in die für die nächste Station relevanten Bücher und Skripte geworfen zu haben. So fällt dann der Einstieg, wenn die Station beginnt, leichter.

Ein Kauf, der guten Gewissens bereits vor dem Beginn des Referendariats getätigt werden kann, betrifft die relevanten Kommentare. Um sich gleich von Anfang an mit diesen vertraut zu machen und auch bereits frühzeitig Klausuren mitzuschreiben, lohnt sich die Anschaffung eigener Kommentare. Hier eignen sich Altauflagen, welche dann zu einem deutlich niedrigeren Preis erworben werden können.

Die anderen Referendare

Im Referendariat werden, wie es immer so schön heißt, „die Karten neu gemischt“ und ihr lernt viele neue Leute kennen. Die Referendare in eurer Gruppe werdet ihr nun in den nächsten Monaten regelmäßig sehen und ein gutes Gruppenklima macht die (manchmal langen) Arbeitsgemeinschaftseinheiten deutlich angenehmer. In kleineren Gruppen fällt es oft leichter sich miteinander bekannt zu machen, aber auch in größeren Gruppen gibt es hierzu Mittel und Wege. Empfehlenswert ist es, einen oder zwei „AG-Sprecher“ zu wählen, welche dann mit den AG-Leitern in Kontakt stehen und organisatorische Fragen für die Gruppe klären können. Auch bietet es sich an, eine WhatsApp- oder Facebook Gruppe zu eröffnen um sich auszutauschen und Informationen an alle weiterzuleiten. Auf diese Weise lässt sich auch ein gemeinsamer Gruppenabend organisieren, bei dem sich alle mal außerhalb der Arbeitsgemeinschaft kennenlernen können.

Und wenn wir schon beim Thema sind: gründet Lerngruppen! Je früher desto besser. Es ist gar nicht mal so wichtig, dass ihr bei jedem Treffen ein bestimmtes Programm durcharbeitet – allein die Übung im Rechtsgespräch mit anderen Juristen hilft dabei, sich auch spontan zu bestimmten Themen und Fragen äußern zu können.

Fazit

Aller Anfang ist schwer und die meisten kennen es noch vom Beginn ihres Studiums, irgendwie nicht so ganz genau zu wissen, wie nun alles abläuft und wohin die Reise geht. Die meisten Fragen klären sich jedoch nach und nach ganz von alleine, sodass ihr euch auf eine spannende Zeit im Referendariat freuen könnt!

 

-Jennifer

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Beitragsautor:

Jennifer Seiler

Jennifer Seiler

Jennifer berichtete uns über ihre Erlebnisse und Erfahrungen, die sie während ihres juristischen Vorbereitungsdienstes gemacht hat.

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