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Referendariat

Meine Examensvorbereitung auf das Zweite Staatsexamen

By 19. Mai 2020Februar 28th, 2022No Comments
Erfahrungsbericht

Meine Examensvorbereitung auf das Zweite Staatsexamen

Heute möchte ich euch von meinen persönlichen Erfahrungen im Rahmen der Examensvorbereitung auf das Zweite Staatsexamen berichten. Durch die Stationsarbeit und die fortlaufenden Arbeitsgemeinschaften gestaltet sich die Examensvorbereitung deutlich anders als auf das Erste Staatsexamen. Die Examensvorbereitung nach dem Studium ist ausgiebig und lang. Diese Zeit fehlt natürlich in der Vorbereitung auf das Zweite Staatsexamen, da man durchaus bis kurz vor Schluss noch Stationsarbeit ableistet. Auch kann man sich hierbei nicht zu 100 % auf das Examen vorbereiten und die Zeit ist begrenzt. Ich hoffe euch hierdurch einige Tipps geben zu können, wie ihr eure Examensvorbereitung gestalten könnt bzw. welche Unterschiede zum Ersten Staatsexamen zu erwarten sind.

Zeitlicher Rahmen

Zeitlich ist man im Referendariat für die Examensvorbereitung deutlich eingeschränkt. Anders als vor dem Ersten Staatsexamen steht der Termin für das Examen fest und kann nicht individuell verschoben werden. Bereits zu Beginn des Referendariats ist klar, wann man genau schreibt und darauf sollte man möglichst effektiv hinarbeiten. In Bayern geht dem Examen unmittelbar die Rechtsanwaltsstation voraus, die 9 Monate vor dem Examenstermin beginnt. Hierbei kann man durchaus individuell gestalten, wie viel und bis wann man in der Anwaltskanzlei arbeiten möchte. Ich rate euch deshalb an, von Anfang an offen mit dem Anwaltsausbilder zu sprechen und abzuklären, wie lange man in der Station tatsächlich arbeiten will und ab wann man zur Examensvorbereitung abtauchen möchte. Hier muss jeder selbst entscheiden, wie viel er aus der Anwaltsstation mitnehmen möchte. Da ich mir selbst die Tätigkeit als Rechtsanwältin sehr gut vorstellen kann, wollte ich in der Station auch effektiv lernen und in den Berufsalltag eines Rechtsanwalts reinschnuppern. Daher vereinbarte ich, dass ich bis September effektiv 2-3 mal pro Woche dort arbeiten und mich dann ca. 4 Monate vor dem Examen zurückziehen würde. Hier zeigte mein Ausbilder großes Verständnis und zeitlich gab es hier keine Probleme.

Ich kenne aber auch Kollegen, die die Station nur pro forma absolviert haben aber effektiv nie in der Kanzlei gearbeitet haben. Selbstverständlich muss das jeder selbst wissen. Ich persönlich würde davon aber eher abraten. Die Chancen als Rechtsanwalt arbeiten zu dürfen bzw. zu müssen sind recht hoch, sodass ich es durchaus für sinnvoll erachtet habe den Kanzleialltag und die Tätigkeit des Rechtsanwalts miterlebt zu haben.

Inhaltliche Aufbereitung

Aufgrund des bereits beschriebenen Zeitmangels während des Referendariats sollte man frühzeitig damit anfangen die abgeschlossenen Stationen inhaltlich aufzubereiten und zu wiederholen. Das erfordert viel Motivation und Eigeninitiative, da ja auch die nächsten Stationen abgearbeitet werden müssen. Trotzdem kann ich es nur anraten, frühzeitig und regelmäßig das Zivil- und Strafrecht zu wiederholen, um nicht kurz vorher in Panik zu geraten, weil der Haufen an Lernunterlagen immer größer und größer wird. Optimal ist es natürlich, laufend mit den Arbeitsgemeinschaften Zusammenschriften oder Karteikarten zu fertigen, die man jederzeit wiederholen kann.

Lernplan

Ca. ein Jahr vor dem anstehenden Examenstermin habe ich mir dann einen Lernplan erstellt, sodass ich mir immer Tage in der Woche freigehalten habe, um inhaltlich zu wiederholen. Nichts desto trotz ist mir der Zeitdruck irgendwann auf die Füße gefallen und ich habe gedacht „Das schaffe ich niemals alles zu wiederholen“.

Mir hat es dennoch sehr geholfen, mir feste Tage in der Woche einzuteilen, in denen ich den Lernstoff wiederholen und aufarbeiten konnte. Meine Lernunterlagen wurden von mal zu mal weniger, da ich versucht habe zum Schluss nur noch mit Karteikarten zu lernen, um effektiv und schnell den Lernstoff zu wiederholen.

Übungsklausuren

Das Schreiben von Übungsklausuren habe ich als die wichtigste Lernmethode kennen gelernt. Das regelmäßige Schreiben von Klausuren hilft nicht nur eine Routine im Klausuraufbau zu erlernen, sondern auch das materielle Recht zu wiederholen. Gerade wenn die Klausuren korrigiert zurückkommen, sollte man anhand der Lösungsskizze die Themen aufbereiten und nacharbeiten. Vor allem am Anfang ist es wichtig die Klausurkorrektur durchzuarbeiten, um selbst Fehler zu erkennen und diese zukünftig zu vermeiden. Ich habe selbst fast jede Klausur der Arbeitsgemeinschaften mitgeschrieben. Dies erachte ich als sehr wertvoll, da hier immer Original-Examensklausuren gestellt werden, die so in früheren Examensterminen gelaufen sind. Daher rate ich an, frühzeitig im Laufe des Referendariats mit den Klausuren zu beginnen und jedes kostenlose Angebot, wie die AG-Klausuren, mitzunehmen.

Karteikarten

Wie bereits erläutert, bin ich Fan von der Erstellung eigener Karteikarten. Karteikarten sind kurz und bündig und können daher schnell wiederholt werden. Gerade in den letzten Wochen vor dem anstehenden Examenstermin habe ich fast ausschließlich mit Karteikarten den riesigen Berg an Stoff wiederholt und zu verinnerlicht. Dennoch möchte ich euch hiermit nur Anreize geben. Jeder sollte für sich die beste und effektivste Lernmethode finden.

Fazit

Die Examensvorbereitung zum Zweiten Staatsexamen ist machbar, wenn ihr euch selbst einen Plan erstellt und eine eigene Lernmethode findet. Von der Art der Vorbereitung ist die Examensvorbereitung nicht viel anders als zum Ersten Staatsexamen. Arbeitet daher mit eurer bereits dort erarbeiteten Lerntechnik und passt diese an den begrenzten Zeitrahmen der Examensvorbereitung an. Seid euch dennoch bewusst, dass ihr den Grundstein für ein erfolgreiches Examen bereits gelegt habt. Das Zweiten Staatsexamen ist hierzu noch der Feinschliff. Jeder kann das schaffen! Motiviert euch und bleibt am Ball, vergesst aber nicht eure sozialen Kontakte, Familie und euer Umfeld. Eine erfolgreiche Examensvorbereitung basiert immer auf der richtigen Balance zwischen effektivem Arbeiten und Freizeit, um Körper und Seele herunterzufahren und Energie zu tanken!

Viel Erfolg bei eurer Examensvorbereitung!

Lara

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Beitragsautor:

Lara Siegmann

Lara Siegmann

Lara berichtete uns über ihre Erlebnisse und Erfahrungen, die sie während ihres juristischen Vorbereitungsdienstes gemacht hat.

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