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Gewusst

Kommerzielles Repetitorium, Crashkurse oder Klausurenkurs?

By 10. März 2020März 8th, 2022No Comments
Assessorexamen

Kommerzielles Repetitorium, Crashkurse oder Klausurenkurs?

Kaum ist man im Referendariat angekommen, beschäftigen sich viele schon mit der Frage, ob man ein kommerzielles Repetitorium, einen Klausurenkurs oder auch schon Crashkurse besuchen soll. Wenn ja, ab wann ist das sinnvoll? Möglicherweise habt ihr euch diese Fragen auch schon gestellt. Deshalb möchte ich heute ein paar Möglichkeiten vorstellen und von meinen Erfahrungen berichten.

Klausurenkurs

In Bayern gibt es zwei Anbieter, die speziell auf Bayern ausgerichtete Klausuren anbieten.

Hierbei gibt es die Möglichkeit, nur den Klausurenkurs zu buchen oder vor Ort mit Klausurbesprechung und entsprechender Wiederholung der Themengebiete, die in der Klausur abgefragt wurden. Ich selbst habe mich für den reinen Klausurenkurs entschieden. Ausschlaggebend war für mich, dass die Klausuren entsprechend des Ablaufs des Zweiten Staatsexamens gestellt wurden. Hier wurden innerhalb von 11 Wochen jeweils 5 Zivilrechtsklausuren (inkl. einer Kautelarklausur und einer Arbeitsrechtsklausur), 2 Strafrechtsklausuren, 3 öffentlich-rechtliche Klausuren und eine Steuerrechtsklausur gestellt. Hierin sah ich den Vorteil, mit einem Klausurenkurs alle Rechtsgebiete des Examens abgedeckt zu haben. Die Klausuren wurden mir zugeschickt und ich hatte jeweils zwei Wochen Zeit, die Klausur zu bearbeiten. Innerhalb der nächsten zwei Wochen wurden die Klausuren dann korrigiert zurückgeschickt.

Um die Klausuren möglichst sinnvoll bearbeiten zu können, habe ich im Laufe der Strafrechtsstation mit dem Klausurenkurs begonnen. Die öffentlich-rechtlichen Klausuren haben sich inhaltlich im Vergleich zum Ersten Examen nicht relevant verändert, sodass ich die Klausuren sinnvoll lösen konnte, ohne die Verwaltungsstation bereits absolviert zu haben.

Meine Erfahrungen haben mir gezeigt, dass man nicht zu spät mit dem Klausurenkurs beginnen sollte. Zwar haben wir auch sehr viele Klausuren im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft geschrieben, aber ich halte es dennoch für sinnvoll sich wöchentlich mit einer Klausur zu beschäftigen, um inhaltlich im Laufe des Referendariats auch im Zivil- und Strafrecht fit zu bleiben und eine Routine im Klausuren schreiben zu schaffen. Das hilft enorm, um den Klausuraufbau zu verinnerlichen und sich z. B. wiederverwendbare Textbausteine zu erarbeiten und einzuprägen.

Kommerzielles Repetitorium

Einen Hauptkurs durch ein kommerzielles Repetitorium wie in der Vorbereitung auf das Erste Staatsexamen gibt es meines Wissens nach im Referendariat nicht. Wie bereits oben erläutert, gibt es die Möglichkeit, den Klausurenkurs mit Klausurbesprechung zu buchen, in der dann inhaltlich die Themenkomplexe der Klausur aufbereitet werden. Wer sich unsicher fühlt und der Ansicht ist, die Unterlagen aus der Arbeitsgemeinschaft reichen nicht aus, kann hier eine gute Wiederholungsmöglichkeit wahrnehmen. Dies ähnelt jedenfalls dem eher bekannten Haupt- oder Jahreskurs für die Vorbereitung auf das Erste Staatsexamen.

Ich selbst habe diese Möglichkeit nicht wahrgenommen und kann euch daher leider nicht von Erfahrungen meinerseits berichten. Ich lerne meistens lieber mit eigenen Unterlagen, denke aber, dass für diejenigen, die gerne fertige Unterlagen zum Lernen nutzen oder die besser durch Unterricht lernen als allein, dieser Kurs durchaus sinnvoll sein kann.

Allerdings ist dies auch eine finanzielle Frage. Die zusätzliche Klausurbesprechung kostet natürlich auch extra – es gibt ja nix umsonst 😉

Online Repetitorium

Im Rahmen einer speziellen Aktion habe ich ein Online-Repetitorium einen Monat lang günstig testen dürfen. Da der finanzielle Einsatz nicht sehr hoch war, dachte ich mir, ich probiere das „Jura-Netflixen“ auch mal aus. Prinzipiell finde ich auch diese Art der Wiederholung gar nicht schlecht, da man jederzeit und überall damit lernen kann. Allerdings musste ich schnell feststellen, dass das Online-Repetitorium leider nicht auf Bayern ausgerichtet ist. In einigen Themengebieten bzw. Klausurtypen kommt es doch häufig darauf an, in welchem Bundesland man die Klausur schreibt. Der Klausuraufbau und die -technik ist in manchen Bundesländern unterschiedlich. In Bayern schreibt man nämlich kein Relationsgutachten wie in manch anderen Bundesländern. Der Anbieter hatte sich eher auf die norddeutschen Bundesländer spezialisiert, sodass es für mich als Rechtsreferendarin aus Bayern leider eher uninteressant war.

Crashkurse

Crashkurse werden auch von verschiedenen Firmen angeboten, wobei es auch hier finanziell deutliche Unterschiede gibt.

Crashkurse sind meines Erachtens sinnvoll, sobald man merkt, dass man in speziellen Bereichen noch Lücken hat. Es wird in nahezu jedem Bereich ein Crashkurs angeboten, sodass man hier wirklich fast alles nochmal wiederholen kann. Dennoch würde ich davon abraten, jeglichen Crashkurs zu besuchen, da hier der Zeitaufwand enorm ist und die Kurse nur dann sinnvoll sind, wenn man selbständig die Unterlagen zu Hause nachbereitet. Auch die Nachbereitung erfordert enorm viel Zeit. Somit sollte man sich gezielt die Kurse aussuchen, die man selbst für sinnvoll und wichtig erachtet und nicht blind einfach alles besuchen, was so angeboten wird.

Wie ich bereits in meinen vergangenen Erfahrungsberichten berichtet habe, habe ich gezielt die Crashkurse Arbeitsrecht und Steuerrecht besucht. Meine Beweggründe findet ihr in den Erfahrungsberichten zur „Steuerrechtsklausur“ und zur „Arbeitsrechtsklausur“.

Andere Kurse habe ich aus Zeitgründen nicht mehr besucht. Denn auch hier ist zeitliche Planung mehr als gefragt, da die Kurse nicht ständig angeboten werden. Deshalb sollte man sich frühzeitig die Pläne anschauen und planen, welche Kurse man besuchen möchte. Das Zeitproblem ist nämlich auch mir zum Verhängnis geworden. Ich hätte gerne noch 1-2 Crashkurse mehr besucht, dies hat aber aus zeitlichen Gründen leider nicht mehr geklappt, da ich mich zu spät mit dem Thema beschäftigt habe. Ich würde euch daher raten, euch die Pläne ca. 1 Jahr vor dem Examenstermin anzuschauen und euch dann die entsprechenden Kurse rauszusuchen und zu buchen.

Fazit

Die Möglichkeiten zur zusätzlichen Unterstützung im Lernbereich oder im Klausurenbereich sind nicht gerader überhäuft, aber ich denke, dass jeder Einzelne, die passende Unterstützung für sich finden kann.

Letztendlich habe ich es nicht bereut, neben den AG-Klausuren über ein Jahr hinweg bis hin zum Examenstermin den turnusmäßigen Klausurenkurs mitzuschreiben. Hierdurch habe ich eine gewisse Routine im Klausurschreiben erlernt und habe deshalb keine großen Probleme im Klausuraufbau. Ich verliere nun keine wertvolle Zeit mehr, um mir Gedanken über den Aufbau einer Klausur zu machen.

 

Auch die Crashkurse fand ich sehr hilfreich und halte es für gut investiertes Geld! Aber wie gesagt, rate ich dazu nur speziell ausgewählte Kurse zu besuchen, da ansonsten der aufzubereitende Haufen an Unterlagen viel zu groß wird.

Dennoch muss jeder für sich die richtige Lernmethode und diesbezügliche Unterstützung finden. Ich bin mir aber sicher, dass ihr für euch das Passende finden werdet und hoffe euch hier ein paar hilfreiche Anregungen gegeben zu haben 🙂

 

Lara

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Beitragsautor:

Lara Siegmann

Lara Siegmann

Lara berichtete uns über ihre Erlebnisse und Erfahrungen, die sie während ihres juristischen Vorbereitungsdienstes gemacht hat.

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