Gleichzeitig Jura studieren und arbeiten?
Es gibt Studierende, die neben ihrem Vollzeitjob noch Jura studieren. Und es gibt diejenigen, die einen Minijob ausüben. Dann sind dort andere, die sich nur mit wenigen Stunden etwas dazuverdienen. Gängig ist wohl, 10 Stunden pro Woche zu arbeiten. Mehr machen meist nur diejenigen, bei denen es finanziell nicht anders möglich ist.
Dieses Vorgehen kann ich auch empfehlen. Ich habe bis einschließlich zum Examen immer neben dem Studium gearbeitet. Also hier ein kleiner Nebenjobguide, basierend auf meinen eigenen Erfahrungen:
1. Das Studium kommt zuerst.
Ich habe mein Studium immer als meinen Hauptjob angesehen. Das Studium ist eben ein Vollzeitjob. Vielleicht noch nicht im ersten Semester, aber allerspätestens in der Examensvorbereitung. Daher kam es für mich immer an erster Stelle. Der Chef ruft an, ob ich einspringen kann, obwohl ich heute Vorlesung habe? Tut mir leid, das geht nicht. Ich habe feste Tage an denen ich arbeite und nur wenn ich es vorher einplanen kann, arbeite ich mehr. Das handhabt natürlich nicht jeder so, allerdings ist es während der Examensvorbereitung wirklich sehr ratsam.
Ich fand es auch gut eher abends zu arbeiten und dafür tagsüber meine Energie im Studium einsetzen zu können. Andere arbeiten lieber einen Tag voll und haben dann die anderen Tage komplett für das Studium zu Verfügung. Das kommt sicher auch auf den Job an.
Wenn du also mit 10 Stunden die Woche auskommst, halte ich das für gut machbar. Gut zu vereinbarende Jobs gibt es zum Beispiel an der Uni als wissenschaftliche Hilfskraft, in Unibibliotheken oder im Einzelhandel. Anstrengender wird es natürlich in Restaurants und Nachtclubs – ob dies das Richtige neben dem Studium ist, musst du für dich entscheiden. Wichtig ist, dass der Job dir Spaß macht und du ihn nicht noch als zusätzliche Belastung empfindest.
2. Juristisch oder nicht?
Das bringt mich zum nächsten Punkt: Sollte es etwas Juristisches sein? Natürlich ist es super, Kanzleiluft zu schnuppern und dort zu arbeiten. Als Student*in wirst du jedoch meistens keine wirklichen juristischen, sondern eher administrative Aufgaben erledigen. Es können natürlich auch einfache Recherchen dabei sein, je nach Größe der Kanzlei. Und gerade bei Großkanzleien kann es sehr lukrativ sein, dort einen Tag die Woche zu arbeiten. Stellen im juristischen Bereich sind gerade in kleineren Städten jedoch eher rar gesät.
Ich selbst und auch viele Freunde von mir haben es jedoch als sehr befreiend empfunden, in einem nicht-juristischen Bereich zu arbeiten. Man bekommt den Kopf frei, umgibt sich mit anderen Menschen als Jurist*innen und erweitert den Horizont. Meine Arbeit hat mich sehr erfüllt, die Erfahrungen, die ich dort machen durfte, haben mir im Studium auch weitergeholfen. Es war ein Ausgleich, ich habe ganz andere Menschen kennenlernen dürfen, aus unterschiedlichen Altersgruppen und mit verschiedensten beruflichen Hintergründen. Ein Blick aus der eigenen Blase kann den Blick für das Wesentliche schärfen.
Wenn du nicht regelmäßig arbeiten möchtest, halte an der Uni Ausschau nach Experimenten und Befragungen zu wissenschaftlichen Arbeiten. Dort wirst du pro Stunde bezahlt und hast keine festen Verpflichtungen. Auch Messen und Weihnachtsmärkte können eine gute Gelegenheit sein, in kurzer Zeit etwas mehr zu verdienen und dann wieder zu pausieren. Schau dich auf deiner Uni-Jobbörse, online und auf Aushängen um. Studentische Jobs sind vielfältig verfügbar. Im Zweifel: dein lokaler Supermarkt sucht sicherlich.
3. Die Reißleine ziehen
Du hast das ganze Studium gearbeitet, Rücklagen gebildet und nun geht es in die Examensvorbereitung? Vielleicht kannst du deine Stunden reduzieren oder auch pausieren. Wenn du genug angespart hast und dich nun auf die letzte, entscheidende Phase konzentrieren willst, kann es sinnvoll sein, den Job aufzugeben. Ich habe an mir selber und meinem Umfeld aber erlebt, dass Chefs sehr verständnisvoll sind und man eventuell auch einige Wochen pausieren oder weniger kommen kann. Kommunikation und Aufklärungsarbeit über die Wichtigkeit dieser Phase sind hier der Schlüssel! Keine Scheu, siehe Punkt 1: Jura ist dein Hauptjob.
4. Arbeiten ohne Bezahlung?
Falls es deine Zeit und dein Bankkonto zulassen, sind auch ehrenamtliche Tätigkeiten eine super Ergänzung zum Studium. Juristisch sind hier der Weiße Ring, eine Law Clinic an deiner Uni oder Flüchtlingshilfen zu nennen. Aber auch Sportvereine suchen immer Ehrenamtliche, genau wie deine örtliche Tafel oder Kleiderkammer. So eine Tätigkeit sieht nicht nur gut im Lebenslauf aus, sie bringt auch dich weiter in der Entwicklung deines Charakters. Gerade als Jurist*in sind Empathie und Verständnis für andere Menschen wichtige Charakterzüge. Im Berufsleben wirst du den unterschiedlichsten Menschen begegnen, die du vielleicht nicht immer verstehen kannst. Aber auch das kann man lernen.
Fazit
Ein Nebenjob ist meistens gut mit dem Studium vereinbar. Du solltest dir aber genau überlegen, wie viele Stunden möglich und nötig sind. Schau dich eventuell nach einem Job mit einem höheren Stundenlohn um. Auch ein Ehrenamt kann eine tolle Sache sein. Egal ob du regelmäßig oder saisonal arbeitest – Studentenjobs sind vielfältig vorhanden und bessern nicht nur dein Konto auf, sondern auch deine soft skills.
Lisa-Marie
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