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Das Jurastudium im Überblick: Inhalte, Aufbau & Co.

By 9. November 2021Juni 13th, 2023No Comments
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Was du über das Jurastudium wissen solltest

Das Jurastudium ist bei Abiturienten sehr beliebt. Das Studium der Rechtswissenschaften gehört aber nicht nur zu den beliebtesten, sondern auch zu den anspruchsvollsten. Deshalb sollte jeder sich bereits vor der Immatrikulation darüber informieren, was einen im Jurastudium erwartet. Wir möchten dir mit diesem Beitrag einen hilfreichen Überblick verschaffen.

Was lernt man im Jurastudium?

Im Studium der Rechtswissenschaften lernst du, wie das deutsche Rechtssystem und seine Rechtsprechung funktionieren. Es dient der Vorbereitung für den Beruf des Richters, des Rechtsanwalts oder des Staatsanwalts. Ein Schwerpunkt liegt auf der Interpretation der verschiedenen Gesetzestexte. Studierende lernen, sie im Kontext zu betrachten und anzuwenden. Dabei wird während des Studiums, Rechtsgebiet für Rechtsgebiet durchgearbeitet.

Welchen Abschluss erlangt man im Jurastudium?

In Deutschland gibt es zwei verschiedene Abschlüsse zur Auswahl, wenn man Rechtswissenschaften studiert.

Nach dem Bestehen des klassischen Jurastudiums darf man sich Volljurist nennen und erhält die Befähigung zum Richteramt. Nur mit dieser kannst du die Berufe Richter, Rechtsanwalt, Staatsanwalt oder Notar ausüben. Die Studierenden müssen das Erste und Zweite Juristische Staatsexamen beschreiten und ein Rechtsreferendariat absolvieren.

Seit der Bologna-Hochschulreform bieten Universitäten und Hochschulen vermehrt Bachelor-Studiengänge der Rechtswissenschaften an. Sie haben in der Regel einen Schwerpunkt (bspw. Wirtschaftsrecht). Die Absolventen von Bachelor-Studiengängen tragen den Titel „Bachelor of Laws“ (LL.B.). Es kann anschließend auch ein Masterstudium zum „Master of Laws“ (LL.M.) erfolgen.

JurCase informiert:

Willst du die beiden Abschlüsse mit all ihren Vor- und Nachteilen im Vergleich sehen? Dann gibt es hier den passenden Beitrag dazu: „Bachelor / Master of Laws vs. Jurastudium zum Volljuristen“. Hier erfährst du auch, welche Berufe mit dem Bachelor / Master möglich sind.

An welchen Universitäten kann man Jura studieren?

In Deutschland gibt es viele Universitäten, die einen Jurastudiengang anbieten. Hochschulrankings können helfen, das große Angebot zu überschauen. Das CHE Hochschulranking ist eines der bekanntesten Rankings. Es ermöglicht einen fachbezogenen Vergleich zwischen Universitäten. So können Bewerber erkennen, welche juristische Fakultät am besten abschneidet.
Allerdings sollten die Bewerber darauf achten, welche Bewertungskriterien herangezogen werden. Diese können sie damit abgleichen, was ihnen an einer Uni oder Hochschule besonders wichtig ist.
Neben Rankings sind die Schwerpunktbereiche der Universitäten ein entscheidender Faktor bei der Auswahl. Denn die juristischen Fakultäten bieten selten exakt dieselben Möglichkeiten der Vertiefung an.

Wie hoch ist der NC für Jura?

Ein guter Notenschnitt im Abitur ist zudem notwendig, um Jura in einer Großstadt wie Hamburg, Berlin oder München zu studieren. Dort gibt es eine große Nachfrage nach Studien­plätzen. In Berlin beispielsweise lag der Numerus Clausus (NC) an der Freien Universität zum Winter­se­mester 2020/2021 bei 1,5. Die Bewerber sollten also einen Notenschnitt von 1,5 oder besser haben, damit sie hier einen Platz bekommen.
Aber gute Noten im Abitur sind keine zwingende Voraus­setzung für das Studium der Rechts­wis­sen­schaften. Es gibt in Deutschland Univer­sitäten, die regelmäßig alle Bewerber zum Studium zulassen. Ein Beispiel dafür ist die Uni Bayreuth. Dort ist es möglich, Jura ohne Zulassungs­be­schränkung zu studieren.

Übersicht der Universitäten in Deutschland und geforderter NC

Hier findest du eine Übersicht aller Universitäten in Deutschland, an denen man Jura studieren kann. Außerdem kannst du hier auch den NC einsehen, der bei zulassungsbeschränkten Studiengängen gilt. Weitere Informationen findest du auf der jeweiligen Homepage der Universität.

Name der Universität Stadt Bundesland NC
Bucerius Law School Hamburg Hamburg zulassungsfrei
Universität Augsburg Augsburg Bayern zulassungsfrei
Universität Bayreuth Bayreuth Bayern zulassungsfrei
Freie Universität Berlin Berlin Berlin 1,5
Humboldt-Universität zu Berlin Berlin Berlin 1,7
Universität Bielefeld Bielefeld NRW zulassungsfrei
Ruhr-Universität Bochum Bochum NRW 2,1
Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Bonn NRW 2,0
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Düsseldorf NRW 1,8
Universität Bremen Bremen Bremen 2,9
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Erlangen Bayern zulassungsfrei
Goethe-Universität Frankfurt Frankfurt am Main Hessen 2,4
Europa-Universität Viadrina Frankfurt Frankfurt an der Oder Brandenburg zulassungsfrei
Justus-Liebig-Universität Gießen Gießen Hessen zulassungsfrei
Georg-August-Universität Göttingen Göttingen Niedersachsen gesonderte Zulassungsbeschränkungen
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Greifswald Mecklenburg-Vorpommern zulassungsfrei
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Halle an der Saale Sachsen-Anhalt zulassungsfrei
Universität Hamburg (UHH) Hamburg Hamburg zulassungsfrei
Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover Niedersachsen zulassungsfrei
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Heidelberg Baden-Württemberg gesonderte Zulassungsbeschränkungen
Friedrich-Schiller-Universität Jena Jena Thüringen zulassungsfrei
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Kiel Schleswig-Holstein 3,1
Universität zu Köln Köln NRW 1,8
Universität Konstanz Konstanz Baden-Württemberg 2,1
Universität Leipzig Leipzig Sachsen 3,0
Johannes Gutenberg-Universität Mainz Mainz Rheinland-Pfalz 3,0
Universität Mannheim Mannheim Baden-Württemberg gesonderte Zulassungsbeschränkungen
Philipps-Universität Marburg Marburg Hessen zulassungsfrei
Ludwig-Maximilians-Universität München München Bayern 2,1
Westfälische Wilhelms-Universität (WWU) Münster NRW 1,7
Universität Osnabrück Osnabrück Niedersachsen zulassungsfrei
Universität Passau Passau Bayern zulassungsfrei
Universität Potsdam Potsdam Brandenburg 2,3
Universität Regensburg Regensburg Bayern zulassungsfrei
Universität des Saarlandes (UdS) Saarbrücken und Homburg Saarland zulassungsfrei
Universität Trier Trier Rheinland-Pfalz zulassungsfrei
Eberhard Karls-Universität Tübingen Tübingen Baden-Württemberg 2,3
Julius-Maximilians-Universität Würzburg Würzburg Bayern zulassungsfrei

Formale Voraussetzungen für ein Jurastudium

Um Jura studieren zu können, ist die Allgemeine Hochschulreife nötig. Schüler erhalten diese mit dem Abitur oder einem gleich­wertigen Abschluss. Die Wahl bestimmter Schulfächer beeinflusst die Einschreibung hingegen nicht.

JurCase informiert:

Das Latinum ist keine Pflicht! Es kann im Studium ein Vorteil sein, lateinische Grundbe­griffe zu kennen, jedoch erlernt man die wichtigsten dort sowieso. Hier findest du einen Beitrag zum Thema „Latein im Jurastudium – ein Muss?“.

Wie lange dauert das Jurastudium?

Die Regelstudienzeit für Jura variiert beim Bachelor und Master je nach Universität. Meist liegt sie aber bei zehn Semestern. Sechs Semester dauert der Bachelor. Der Master nimmt anschließend normalerweise vier Semester in Anspruch.

Examensstudiengänge sind anders aufgeteilt. Die ersten vier Semester gehören zum Grundstudium, darauf folgt in der Regel das Hauptstudium mit sechs Semestern.

Natürlich ist die Dauer im Endeffekt individuell. Viele Studenten nehmen sich für die Vorbereitung auf das Erste Staatsexamen – und später auch das Zweite Staatsexamen – ein bis zwei Semester Zeit. In dieser Zeit absolvieren sie ein sogenanntes Repetitorium. Die durchschnittliche Studienzeit liegt deshalb bei elf Semestern, also bei etwa fünfeinhalb Jahren. Weitere Prüfungsanläufe wegen einer nicht bestandenen Prüfung verlängern das Studium zusätzlich.

JurCase informiert:

Einen Beitrag zum Repertorium findest du beispielsweise hier. Zur Vorbereitung auf das Erste Staatsexamen findest du hier einen passenden Beitrag.

Wie ist das Jurastudium aufgebaut?

Im klassischen Jurastudium absolvierst du zuerst das Grundstudium. Während dieser Zeit werden die Pflichtfächer Zivilrecht, Strafrecht und Öffentliches Recht belegt

Das Zivilrecht regelt Streitigkeiten unter Bürgern, zum Beispiel den Anspruch auf Unterhalt. Wenn der Staat hingegen einen Bürger eines Verbrechens beschuldigt, fällt das Verfahren unter das Strafrecht. Im Öffentlichen Recht sind alle Regelungen zwischen Staat und Bürgern festgeschrieben. Dazu gehören auch die Grundrechte.

Um das Grundstudium abzuschließen, muss eine Zwischenprüfung abgelegt werden.
Darauf folgt das Hauptstudium, das einerseits dazu dient, das Wissen aus dem Grundstudium zu vertiefen. Andererseits wählen die Studenten Schwerpunktfächer und spezialisieren sich so. Je nach Uni gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Spezialisierung.

JurCase informiert:

Einen interessanten Beitrag zum Thema Schwerpunktstudium findest du hier: „Der Schwerpunktbereich: Wahl und Zeitpunkt“.

Während des Hauptstudiums machen Studierende außerdem Praktika. Das Hauptstudium endet mit dem Ersten Juristischen Staatsexamen.

Nach dem Ersten Staats­examen dürfen sich Absolventen „Jurist“ nennen. Um sich als Vollju­risten zu qualifi­zieren, treten sie ein Rechts­re­fe­ren­dariat an. Als Referendar arbeitest du auf verschiedenen Positionen, um praktische Erfahrung zu sammeln. Mit dem Ende des Referen­dariats schreibt man das Zweite Staats­examen und beendet so die Ausbildung.

Im Gegensatz zum Ersten Staats­examen gibt es in einigen Bundes­ländern im Zweiten Staats­examen keinen selbst­ge­wählten Schwer­punkt­bereich. Auch die Zahl der Klausuren ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich: Sie schwankt je nach Ort zwischen sieben und elf Klausuren. In fast allen Bundes­ländern gehört ein zehnmi­nütiger Aktenvortrag zur Mündlichen Prüfung.

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Beitragsautor:

JurCase Redaktion

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