Erster Tag im Rechtsreferendariat
Ready, Set, Go!
In Bayern werden jährlich zwei Mal Rechtsreferendare eingestellt – im April und im Oktober, jeweils zum Anfang des Monats. Mein Einstellungstermin war der 03. April 2018, direkt nach Ostern. Da der Erste des Monats ein Sonntag und der Zweite ein Feiertag war, startete mein Referendariat an einem Dienstag. Der erste Tag nahte und die Nervosität stieg. Ich hatte so viele Fragen in meinem Kopf: Wie kleide ich mich für den ersten Tag? Wie sind die Kollegen? Was erwartet mich? Wann startet der Einführungslehrgang?
Fragen über Fragen, die sich aber ganz schnell von allein beantworteten. Das Aufnahmeschreiben des Landgerichtspräsidenten bekam ich ca. 4 Wochen vor Einstellungsbeginn. Somit hatte ich noch 4 Wochen Zeit mich auf das Referendariat vorzubereiten oder die freie Zeit zu genießen. Ehrlicherweise habe ich mich nicht sonderlich auf das Referendariat vorbereitet, da ich nicht wusste, was genau mich erwartet. Somit habe ich mich entschieden, die freie Zeit zu genießen und dann mit voller Energie ins Referendariat zu starten!
Der erste Tag steht vor der Tür
Vorab habe ich mir Gedanken gemacht, wie ich mich kleiden soll. Leger, casual oder businesslike? Letztendlich habe ich mich dafür entschieden, mich ähnlich zu kleiden, wie bei der mündlichen Prüfung – Schick, aber dennoch nicht overdressed. Ich habe eine schwarze Stoffhose, sowie ein einfarbiges Oberteil mit einem schwarzen Blazer getragen. Im Nachhinein war es für mich absolut passend. Die meisten anderen Kollegen waren im gleichen Stil gekleidet. Somit habe ich zum Glück in Sachen Kleidung nicht völlig danebengelegen. Die Männer hatten hauptsächlich Stoffhosen und Hemden an, ein Anzug war nicht notwendig. Wichtig ist, dass man sich wohlfühlt und nicht verkleidet. Da man aber auf jeden Fall vor dem Präsidenten des Landgerichts stehen wird, sollte man auf ordentliche Kleidung achten.
Mein erster Tag startete um 8:30 Uhr an dem mir zugewiesenen Landgericht. Schnell hatten sich alle Referendare vor dem Büro des Landgerichtspräsidenten eingefunden. Dabei stellte sich auch heraus, dass wir eine sehr übersichtliche Gruppe mit 16 Rechtsreferendaren sind. Sofort kam man ins Gespräch und erfuhr, wer woher kommt und wo die anderen studiert haben. Somit war der erste Kontakt mit den Referendarskollegen gemeistert, die im Übrigen alle sehr nett sind. Die Zeit bis zur anstehenden Begrüßung des Landgerichtspräsidenten um 9:00 Uhr nutzte ich dazu, zu erfragen welchem Einzelausbilder ich zugewiesen worden bin. Da ich dies recht schnell in Erfahrung gebracht habe, konnte ich mich noch am ersten Tag bei meiner Einzelausbilderin vorstellen. Diese erste Begegnung war ebenfalls sehr positiv. Meine Einzelausbilderin ist sehr freundlich und machte einen netten Eindruck, was mich erleichterte. Wir vereinbarten einen Termin für unser erstes Treffen nach dem Einführungslehrgang, da dieser – wie sie selbst sagte – uns voll und ganz in Anspruch nehmen wird.
Sodann haben wir uns alle in der Bibliothek des Landgerichts eingefunden, in der die Begrüßung und die Ernennung zur Rechtsreferendarin durch den Präsidenten des Landgerichts stattfand. Zunächst erzählte uns der Landgerichtspräsident den allgemeinen Ablauf zum Referendariat. Dabei hat er auch aus eigenen Erfahrungen berichtet, die er an diesem Landgerichtsbezirk selbst als Referendar gemacht hat. Somit war gleich eine angenehme Gesprächsatmosphäre geschaffen und man fühlte sich gleich gut aufgehoben. Dabei erinnere ich mich besonders an eine Aussage des Präsidenten: „Ein Geschenk ist nur dann besonders gut, wenn nicht nur die Verpackung, sondern insbesondere der Inhalt überzeugt!“.
Damit verinnerlichte er uns bereits von Anfang an, dass wir im Referendariat nur an der „Verpackung“ arbeiten, nicht jedoch am „Inhalt“. Das materielle Recht wird im Referendariat nicht explizit wiederholt, wird aber vorausgesetzt. Um es auf den Punkt zu bringen: Es kommt weiterhin auf den Inhalt des Geschenks, also das materielle Recht an, um erfolgreich Klausuren zu schreiben. Da wurde mir klar, dass ab heute viel eigenständige Arbeit auf mich zukommen wird. Zwar ist das nicht viel anders als im Studium oder während der Examensvorbereitung, allerdings zeitlich sehr begrenzt.
Daraufhin wurde jedem Rechtsreferendar seine Ernennungsurkunde ausgehändigt und damit beginnt das Referendariat. Von nun an war ich also Rechtsreferendarin!
Zwei Jahre voller neuer Erfahrungen mit Einblicken in die Praxis stehen nun vor mir! Wie sich schon bald herausstellen wird, vergehen die zwei Jahre schneller als man denkt…
Anschließend sind wir mit unserem AG-Leiter in unsere AG-Räume gegangen. Dort werden wir also die nächsten zwei Jahre verbringen. Für den ersten Tag reichte es aus, dass der AG-Leiter uns zunächst den Terminplan für den Einführungslehrgang Zivilrecht austeilte. Ab morgen stehen zwei Wochen tägliche AG an! Darüber hinaus erzählte er uns noch Allgemeines zu unserem Landgerichtsbezirk und der Stadt.
Gemütlicher Abschluss des ersten Tages
Zum Abschluss des ersten Tags als Rechtsreferendarin sind wir gemeinsam zum Mittagessen gegangen. Dies war eine tolle Möglichkeit sowohl die Kollegen als auch den AG-Leiter etwas besser kennen zu lernen. So sind gleich die ersten Kontakte geknüpft worden. Ich finde es wichtig, dass eine gute Atmosphäre innerhalb der Gruppe herrscht, da man sich die nächsten zwei Jahre wöchentlich sehen wird.
Fazit
Wie ihr seht, ist alles halb so wild. Seid entspannt, lasst den Tag auf Euch zukommen und genießt Euren ersten Tag als Rechtsreferendar/-in!
-Lara
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