Meine Bewerbung für das LL.M.-Studium
Der erste Schritt, um ein geplantes LL.M.-Studium in die Tat umsetzen, ist die Bewerbung um einen Studienplatz an der ausgewählten Universität. Was es in diesem Zusammenhang zu beachten gibt, erfahrt ihr im folgenden Erfahrungsbericht.
Der frühe Vogel…: Wann sollte man sich bewerben?
Meine Entscheidung für ein Auslandsstudium und speziell für ein LL.M.-Studium in Schottland, das mir gleichzeitig als Schwerpunkt im Rahmen der Ersten Juristischen Prüfung angerechnet wird, fiel bereits relativ früh während des Studiums. Daher hatte ich bereits zwei Jahre vor Antritt des Auslandsaufenthalts die Möglichkeit, mich im Auslandsbüro meiner Heimatuniversität über den LL.M.- beziehungsweise Auslandsschwerpunkt zu informieren. Die eigentliche Bewerbung um einen Studienplatz an der University of Glasgow bin ich hingegen im Januar 2017 angegangen, also gut neun Monate vor Beginn des akademischen Jahres in Glasgow. Theoretisch hätte ich allerdings auch bis Ende August (!) warten können, da die Bewerbungsfrist erst dann endete. Es gilt also eigentlich nur, die Bewerbungsfrist einzuhalten – alles andere ist wohl eher eine Frage des Typs und da gehöre ich eindeutig zu denjenigen, die gerne frühzeitig planen.
Unscheinbare Zeitfresser: die benötigten Dokumente
Diese Strategie hat sich für mich auch ausgezahlt, da es doch einiges an Bewerbungsunterlagen einzureichen gab:
- Beglaubigte Übersetzungen meiner Zeugnisse und Leistungsnachweise (Transcript of Records)
- Zwei Empfehlungsschreiben in Englisch von Professoren an meiner Heimatuniversität in Mainz
- Nachweis über meine Englischkenntnisse
- Ein Motivationsschreiben in Englisch
Insbesondere die Empfehlungsschreiben der Professoren sind nicht unbedingt Dokumente, die man im Handumdrehen zur Verfügung hat und auch das Aufsetzen meines Motivationsschreibens und meines Transcript of Records hat deutlich länger gebraucht als ich dachte. Das Transcript musste nämlich jede von mir besuchte Univeranstaltung (also alle Vorlesungen, AGs, Übungen etc.) mitsamt Angaben zu Semester, ECTS-Punkten, Anzahl der Semesterwochenstunden und gegebenenfalls Noten enthalten. Ich weiß nicht, wie es anderen damit ging, aber mein Gedächtnis hatte das nicht alles aus dem Stegreif parat. Auch hinsichtlich des Sprachnachweises ist es ratsam, sich frühzeitig zu informieren, da TOEFL und Co. in der Regel jährlich feste Termine haben, an denen Prüfungen abgenommen werden. Ich hatte das Glück, dass ich vor meinem Jurastudium bereits Dolmetschen und Übersetzen mit Hauptsprache Englisch studiert habe, sodass ich nach Rücksprache mit der zuständigen Stelle an der University of Glasgow meine Zeugnisse und Übersetzungsbeispiele als Äquivalent einreichen durfte. Es lohnt sich also auf jeden Fall immer, bei Fragen Kontakt mit der jeweiligen Universität aufzunehmen. Gerade in diesem Punkt sind die LL.M.-Programme der University of Glasgow bestens organisiert – ich musste nie länger als ein paar Stunden auf eine kompetente Antwort warten, in einem Fall sogar nur 10 Minuten.
Der Bewerbungsablauf
Nachdem ich nach etwa zwei Wochen alle meine Dokumente, also einschließlich der Empfehlungsschreiben, beisammen hatte, ging es auch schon an die eigentliche Bewerbung. Diese erfolgt an der University of Glasgow ausschließlich online und alle Dokumente müssen auf einer speziellen Bewerbungsplattform hochgeladen werden. Dort wartete dann eine kleinere technische Hürde auf mich, weil die Anzahl meiner Dokumente wegen der Zeugnisse aus dem vorherigen Studium schlicht zu groß war, sodass ich einige PDFs zusammenfügen und neu erstellen musste. Abgesehen davon gab es einen mehrere Seiten umfassenden Fragebogen auszufüllen, weswegen auch das Einreichen der Bewerbung mehr als eine Stunde in Anspruch nahm. Man muss allerdings nicht alles auf einmal ausfüllen und hochladen, sondern kann zu einem späteren Zeitpunkt weitermachen, solange der Zeitraum 42 Tage nicht überschreitet. Insgesamt ist das System an der University of Glasgow denkbar einfach im Umgang und „very straightforward“.
Meine Zusage: keine langersehnte Nachricht
Nachdem ich alle Materialen hochgeladen und alle Fragen beantwortet hatte, erhielt ich sehr schnell eine Bestätigung über den Eingang meiner Unterlagen. Ich hatte mich mental darauf eingestellt, nun mehrere Monate auf eine Reaktion zu warten. Dem war jedoch mitnichten so: Innerhalb von zwei Wochen erhielt ich meine „conditional offer“, das heißt ich bekam einen Studienplatz angeboten unter dem Vorbehalt, bis zum Antritt des Studiums den Nachweis über noch fehlende Noten zu erbringen, die zu diesem Zeitpunkt in Deutschland noch nicht vorlagen. Auch nach dem Einreichen besagter Noten dauert es gerade einmal eine Woche, bis mich die „unconditional offer“ per E-Mail erreichte.
Fazit
Der Zeitplan für die Bewerbung um einen Studienplatz im Ausland wird von der Bewerbungsfrist bestimmt. Allerdings ist es auch bei großzügigen Fristen durchaus empfehlenswert, die Bewerbung frühzeitig in Angriff zu nehmen, um ausreichend Puffer zu haben. Dann ist es auch nicht weiter tragisch, wenn das Zusammentragen der benötigten Dokumente mehr Zeit in Anspruch nimmt als erwartet. Der eigentliche Bewerbungsprozess an der University of Glasgow war leicht zu bewältigen und zeichnete sich vor allem durch schnelle Rückmeldungen aus. Wie es nach der Zusage organisatorisch weiterging, erfahrt ihr in meinem nächsten Bericht.
Viele Grüße,
Eure Charlotte
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