Das Zweite Juristische Staatsexamen
Hipp Hipp Hurra, es ist geschafft!
Anfang Januar habe ich meine Klausuren hinter mich gebracht und kann nun sagen: New Year, New Challenge! Im folgenden Beitrag berichte ich von der spannenden Phase rund um die schriftliche Examensprüfung.
Die Examensvorbereitung
Seit Mai war ich in der 4. Pflichtstation bei einem Rechtsanwalt. In dieser Station, der sog. Anwaltsstation, divergiert die Arbeitsbelastung bei den Referendaren enorm. Manche Referendare sollen nur einmal die Woche zu ihrem Ausbilder, andere dürfen jeden Tag arbeiten. Ich gehörte zur letzten Kategorie, muss jedoch betonen, dass es mir freigestellt war, wie oft und wie lange ich arbeiten wollte. In dieser Zeit habe ich vieles über den Anwaltsberuf gelernt und mich meinem Lieblings-Rechtsgebiet, dem Medizinrecht, widmen dürfen. Ich durfte mit zu Mandantengesprächen, habe Klagen im Arzthaftungsrecht entworfen und konnte mich in zwei Aufsätzen zu den Themen Kooperationen im Gesundheitswesen und Krankenhaushygiene austoben.
Auf Grund dieser Arbeitsbelastung blieb jedoch nicht viel Zeit zum Lernen, so dass ich in meiner Tauchphase ordentlich reinklotzen musste. Ab Oktober verbarrikadierte ich mich für 3 Monate in meinem Arbeitszimmer und lernte täglich mehr als 9 Stunden. Rückblickend muss ich sagen: Ich habe es übertrieben! Ich habe nicht auf meinen selbst erstellten Zeit- und Lernplan geachtet; es musste immer „Mehr“ sein. Die Folge war, dass ich meine sportliche Betätigung auf ein Minimum reduziert habe, was für eine (ehemalige) Leistungssportlerin der Todesstrafe gleichkommt. Plus 10kg lassen grüßen.
Ein Tipp an alle angehenden Examenskandidaten: Passt auf euch auf und lasst euch nicht von dem Jura-Teufel in die Hölle ziehen.
Die Examensklausuren
Am 03. Januar 2019 fiel der Startschuss für die schriftliche Staatsprüfung. Es begann mit der Urteilsklausur, gefolgt von einer Anwaltsklausur, der Relationsklausur und der Kautelarklausur. Bereits nach der ersten Klausur nahm die EXTREME Anspannung etwas ab. Die erste Klausur war anspruchsvoll, was aber nicht heißt, dass sie nicht machbar gewesen ist. Ähnlich verhielt es sich bei den anderen drei Zivilrechts-Klausuren. Die LJPA hat mit diesen vier Klausuren das gesamte BGB mit einigen prozessualen Standardproblemen rauf und runter prüfen lassen, so dass jeder mal mit seinem Steckenpferd konfrontiert wurde. Hatte man die zivilrechtlichen Klausuren dann erst einmal hinter sich gebracht, war bereits ein großer Meilenstein geschafft. Es folgte (für mich) noch eine Strafrechtsklausur (Anklage) und drei öffentlich-rechtliche Klausuren. Meine Entscheidung für eine dritte öffentlich-rechtliche (Wahl-)Klausur basierte auf dem Gedanken, dass ich in meinen Strafrechtsklausuren immer mit erheblichen Zeitproblemen zu kämpfen hatte und der zur Seite stehende Kommentar Fluch und Segen zugleich ist: Auf der einen Seite gibt er einem Sicherheit, wenn man mit Rechtsproblemen konfrontiert wird, die man vielleicht nicht so gut beherrscht. Auf der anderen Seite verliert man durch das Blättern und Lesen unheimlich viel Zeit, die man gerade in strafrechtlichen Klausuren benötigt.
Die „Nach-Examensphasen“
Wir schreiben den 15.01.2019, 13.31 Uhr … es ist vollbracht. Das Examen ist überstanden, doch die emotionale Karussell-Fahrt hielt noch mehrere Tage an. Doch anstatt mich wieder in meinem Zimmerchen zu verschanzen und Frust darüber zu schieben, was man alles hätte besser machen können, habe ich mir ein neues Ziel gesteckt: „Lift for Kids“ habe ich dieses Projekt benannt, dessen Inhalt darin besteht, dass ich meine 10 kg angefuttertes Hüftgold schnellstmöglich wieder los werde. Je abgenommenen Kilogramms werde ich 10 Euro an eine soziale Einrichtung (Die Kinder-Tafel) spenden, denn das ist mindestens(!) der Betrag, den ich wöchentlich für Jura-Nervennahrung ausgegeben habe. Sportlich motiviert durch die Australian Open, die idealerweise am 14.01.2019 begonnen haben, renne ich wieder 5 – 6 Mal wöchentlich ins Fitnessstudio, so dass mein Sparschwein – und nicht ich – bald platzen wird 😉 . Denn wer den Marathon „Jura-Studium“ meistert, schafft auch jede sportliche Langstrecke!!!
Ich wünsch euch was!
-Birthe
Die Autorin
Birthe Mack hat zwei sehr unterschiedliche Leidenschaften: Jura und Bodybuilding. In ihren Beiträgen beschreibt sie, welchen Einfluss die eine Passion auf die andere nimmt und berichtet von ihren Erfahrungen während des Referendariats.
Alle Artikel von Birthe findet ihr hier!
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