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GewusstReferendariat

Endspurt – Das Zweite Examen naht

By 21. Juni 2018Oktober 12th, 2023No Comments
Assessorexamen

Endspurt – Das Zweite Examen naht

Liebe Leidensgenossen,

kennt ihr noch das Gefühl kurz vor den ersten Examensklausuren? Panik macht sich breit, man bekommt nachts die absurdesten Alpträume, schläft mit Jura ein und wacht morgens mit Jura wieder auf. Ich denke jeder weiß, was gemeint ist. Die typische „Berufskrankheit“. Umso schöner war damals das Gefühl, als alles vorbei und der akademische Grad in der Tasche war.

Nun geht das ganze wieder von vorne los und das Zweite (und hoffentlich letzte) Examen steht kurz bevor. Ich befinde mich nun im Endspurt und bin zum Lernen „abgetaucht“. Wie ich das ganze bewerkstellige und wie meine Lernstrategie aussieht, möchte ich in diesem Beitrag mit euch teilen.

Back to the roots

Vorab für alle, die sich mit derselben Frage nach der Wiederholung des materiellen Rechts beschäftigen: Es ist völlig normal, dass ganz viel Wissen aus dem Ersten Examen flöten geht. Daher führt kein Weg daran vorbei, beim Wiederholen des materiellen Rechts anzusetzen. Ich sage: „back to the roots und back to the basics“. Will sagen: Ich setze für die Wiederholung wieder auf meine komprimierten Basics-Skripte aus der Ersten staatlichen Prüfung. Es mag durchaus viele hilfreiche Skripte für das Zweite Examen geben, die das materielle Recht nochmal spezifisch wiedergeben, allerdings halte ich das persönlich für überflüssig. Man sollte sich einzig klar machen, dass im Zweiten Examen keine breiten Meinungsstreite mehr ausgeführt werden müssen und man daher keine Meinungen lernen oder sich in Details vertiefen sollte. Meines Erachtens eignen sich die Basic-Skripte aus Unizeiten dafür hervorragend. So habe ich all den Kram wieder herausgepackt und beschäftige mich seit langem nochmals mit dem BGB AT Schuldrecht. Wohl besonders beliebt in den Assessorklausuren: Werkvertrag, Kaufvertrag, Mietvertrag und Reisevertrag (möglich ist aber alles!).

Für den Stoff aus dem Referendariat setze ich wieder auf durchgemischte Skripten von verschiedenen Verlagen, wobei ich immer zuerst in der Uni-Bib mal reingeschaut habe, mit welchem ich besser klarkomme.

Klausuren, Klausuren, Klausuren

Hinzu kommen natürlich – wen wird es überraschen – ein Haufen Probeklausuren für das Zweite Examen. Urteile, Anwaltsklausuren, Revisionsrecht und, und, und…

Bei mir hat sich eine Menge Klausuren angesammelt, die ich im Rahmen eines Fernklausurenkurses erhalten habe, aber nicht alle abarbeiten konnte. Diese werden parallel von mir abgearbeitet und zusätzlich werden wieder wöchentlich ein bis zwei Klausuren unter Examensbedingungen geschrieben (zumindest ist das der gute Vorsatz).

Warum mache ich das? Weil ich schon zu Beginn gemerkt habe, dass die formalen Voraussetzungen für eine gute Klausur (Urteilsaufbau, praxisgerechte Lösungen) einen extrem hohen Stellenwert bei der Benotung haben.

Da in den Arbeitsgemeinschaften aber leider nur wenige Klausuren geschrieben werden, ist das wohl ein notwendiges Übel.

Keine Panik, ich habe alles unter Kontrolle!

Ich wünschte, das könnte ich sagen. Ich persönlich bin der Typ, der sich selbst viel zu häufig unter Druck setzt und sich so manchmal das ein oder andere Bein stellt. Daher habe ich mich nach langem Hin- und Herüberlegen und vielen Diskussionen mit Bekannten dafür entschieden, trotz anstehenden Examens eine komplette Woche Urlaub zu machen (ca. einen Monat vor dem Examenstermin), um mit vollgetanktem Energiespeicher diese acht Alles entscheidenden Klausuren zu bewältigen. Ob meinem Gewissen das jetzt gefällt oder nicht. Schon zu Beginn des Jurastudiums wollte das Gewissen nie aufhören mir einzureden, ich hätte dieses und jenes in meiner Freizeit kürzen können, um mehr zu lernen. Aber Leute glaubt mir, ob ihr nun eine Woche mehr oder weniger lernt oder 5 Stunden oder 9 Stunden am Schreibtisch sitzt:

Es hat keinen Einfluss auf irgendeine Note. Tut euch daher den Gefallen und denkt an freie Tage und erholt euch gut.

Bei Gericht und auf hoher See

Als Fazit kann ich wohl festhalten, dass es trotz aller Bemühungen ohnehin wohl wieder auch auf Umstände ankommen wird, auf die man keinen Einfluss nehmen kann. Damit muss man sich in der juristischen Ausbildung einfach abfinden. Welchen Korrektor man erwischt oder welches Themengebiet in welcher Form abgefragt wird – auf all diese Faktoren können wir keinen Einfluss nehmen. Wir können nur unser Bestes geben und dürfen nicht vergessen, dass das Leben viel schöner sein kann, wenn man sich immer vergegenwärtigt, dass man es vermutlich schlimmer hätte antreffen können, als in Westeuropa eine juristische Karriere anzupeilen.

In diesem Sinne wünsche ich allen meinen Kolleginnen und Kollegen viel Ausdauer, Kraft und die nötige Portion Glück für ihre Klausuren!

– Sinan

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Beitragsautor:

Sinan Akcakaya

Sinan Akcakaya

Sinan schrieb für JurCase zunächst über seine Erfahrungen im juristischen Vorbereitungsdienst und sodann über das Assessorexamen. Seine letzten Beiträge für uns befassen sich hingegen mit dem Karrierebeginn junger Volljuristen.

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