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Referendariat

Die Anwaltsstation – Der Anfang vom Ende des Referendariats

By 1. Mai 2018Februar 28th, 2022No Comments
Erfahrungsbericht

Die Anwaltsstation – Der Anfang vom Ende des Referendariats

Es ist soweit: Die letzte Station des Referendariats beginnt – die Anwaltsstation. Kaum zu glauben, dass in wenigen Monaten das Ende des Referendariats bevorsteht und dann alles vorbei sein wird (mal abgesehen vom Pflichtwahlpraktikum und der Mündlichen Prüfung).

Der Einführungslehrgang

Nachdem ich mit der Verwaltungsstation ziemlich zu kämpfen hatte, freue ich mich riesig, dass nun endlich die Anwaltsstation beginnt und damit auch die Zuständigkeit für die Referendare von der Regierung wieder zum Landgericht fiel – somit ist nun alles wieder beim Alten. Die Station begann mit einem sanften Einstieg, einem einwöchigen Einführungslehrgang, der jedoch nach drei Stunden täglich auch schon wieder vorbei war. Die ersten zwei Tage befassten wir uns mit dem Zivilrecht, danach folgte Strafrecht und zum Abschluss zwei Tage Verwaltungsrecht – wiedermal ein Kampf (jedoch weitaus erträglicher als in der Verwaltungsstation – schließlich war der Kampf um 12 Uhr mittags auch schon vorbei). Geleitet wurde der Einführungslehrgang von verschiedenen Anwälten aus dem jeweiligen Rechtsgebiet. Im Zentrum standen die anwaltliche Beratung in der Praxis und der Umgang mit Anwaltsklausuren. Dazu bearbeiteten wir jeden Tag eine andere Klausur mit unterschiedlichen Schwerpunkten.

Die praktische Station

Neben den AG‘s gibt es nun auch wieder die praktische Station, die man wahlweise in einem Unternehmen (jedoch nur für drei Monate) oder in einer Kanzlei absolvieren kann. Ich habe mich dafür entschieden, die praktische Station in einer kleinen Kanzlei mit zehn Anwälten zu absolvieren. Da ich dort schon zuvor nebenbei gearbeitet habe, war dies für mich eine leichte Entscheidung. Ich werde dort einmal die Woche arbeiten, was ich persönlich sehr entspannt finde, so bleibt mir noch genug Zeit zum Lernen. Referendare in Großkanzleien verbringen in der Regel drei Tage pro Woche dort. In einem Unternehmen können es auch gerne mal 40 Stunden pro Woche sein.

Für mich war klar, dass ich neben den AG‘s und der Kanzleiarbeit noch genug Zeit brauche, um auch Klausuren zu schreiben und zu lernen – das ist nämlich schon zu lange auf der Strecke geblieben. Die Wochenenden wollte ich mir jedoch gerne weiterhin frei halten, sodass ein Kanzleitag pro Woche perfekt für mich ist. Da ich in der Kanzlei Klagen und auch Klageerwiderung zu sämtlichen zivilrechtlichen Alltagsproblemen (Rückabwicklung eines Autokaufvertrages, Schadensersatz nach Hundebiss etc.) schreiben darf, ist dies für mich eine sehr gute Möglichkeit, das theoretisch Gelernte praktisch umzusetzen. Ich habe das Gefühl, dass mir die Arbeit dort sehr viel bringt und mich vor allem selbstbewusster im Umgang mit Klausuren macht. Schließlich bekomme ich dort tagtäglich unbekannte Sachverhalte mit denen ich mich auseinandersetzen und versuchen muss, eine überzeugende Klage zu schreiben – oder auch die Argumente des Gegenanwalts zu entkräften. Ich lerne, überzeugter von meinen Argumenten zu sein und mit unbekannten Themengebieten umzugehen. Ich kann daher nur jedem empfehlen, in eine kleinere Kanzlei zu gehen, in der man wirklich mitarbeiten darf und auch Klageentwürfe verfassen darf. Noch dazu kommt man in kleineren Kanzleien eher mit den Themen in Berührung, die oft auch Thema des 2. Staatsexamens sind (Mängelgewährleistung, Mietrecht usw.).

Fazit

Insgesamt ist der AG Alltag in der Anwaltsstation deutlich entspannter und sehr viel praxisorientierter – schließlich wird die AG nun auch von unterschiedlichen Praktikern geleitet. Auch die Arbeit in der Kanzlei macht mir nach wie vor viel Spaß. Allerdings merke ich auch, dass es langsam in die heiße Phase geht und nicht mehr viel Zeit zum Lernen und Wiederholen bleibt. -Svenja

 

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Beitragsautor:

Svenja Dittmeyer

Svenja Dittmeyer

Svenja berichtete uns über ihre Erlebnisse und Erfahrungen, die sie während ihres juristischen Vorbereitungsdienstes gemacht hat.

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