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Bewerbung für einen Master of Laws

By 30. Dezember 2020Oktober 11th, 2023No Comments
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So bewerbt ihr euch erfolgreich

Wenn Interesse daran besteht, einen Master of Laws zu absolvieren, muss man sich dafür an seiner gewünschten Universität bewerben. Welche Unterlagen für eine solche Bewerbung gebraucht werden und was bei der Bewerbung zu beachten ist, fasst dieser Beitrag zusammen.

Entscheidung zur Bewerbung

Für einen Master of Laws sollte man sich wenigstens sechs Monate vorher bewerben. Viele Universitäten haben aber noch längere Bewerbungsfristen, die teilweise ein Jahr vor Studienbeginn enden. Der erste Schritt sollte also sein, sich auf der Website der gewünschten Universität(en) über die Bewerbungsfristen zu informieren. Die Dauer für das Zusammensuchen aller Unterlagen sollte nicht unterschätzt werden. Bei der Suche nach einer Uni, sollte man sich zunächst auf ein Land oder mehrere Länder festlegen. Es gibt für jedes Land Listen mit Suchfiltern nach bestimmten Programmen oder Kriterien. Zur Auswahl stehen ein allgemeiner LL.M. oder ein bestimmtes fachspezifisches Programm nach Interessenschwerpunkt. So findet jeder die Universitäten, die für einen in Frage kommen. Weiterhin findet man dort auch eine Übersicht, welche Unterlagen bis wann einzureichen sind, welche Kurse im jeweiligen Programm angeboten werden und – ganz wichtig – was das Studium dort kostet.

Bewerbungsunterlagen

Typischerweise werden stets dieselben Unterlagen benötigt, jedoch kann es in den Feinheiten Unterschiede geben. Ein Lebenslauf gehört immer dazu, der meist tabellarisch und (natürlich) auf Englisch sein sollte.  Daneben bedarf es einer Leistungsbescheinigung von der Universität, an der man bisher studiert hat, diese ist oft durch das Online Portal der Heimatuniversität herunterzuladen und enthält alle Noten des Studiums. Gut zu wissen ist, dass zwar ein Examenszeugnis des ersten Staatsexamens oder ein Bachelor of Law Zeugnis gefordert ist, man sich aber auch schon vor Erhalt des Zeugnisses bewerben kann. Nach dem Erhalt eines bedingten Angebotes („conditional offer“), muss eine beglaubige Übersetzung des Examenszeugnis nachgereicht werden. In dem Angebot steht dann auch die Examensnote, die erreicht werden muss, um das Angebot annehmen zu können. Auch wenn auf der Website der Uni eine Mindestnote steht, kann diese im Angebot stark von ihr abweichen. Ich hatte mehrere Angebote von Universitäten, auf deren Website 9 Punkte im ersten Staatsexamen gefordert waren, in meinen Angeboten musste ich dann aber nur 6,5 Punkte erreichen (inklusive Schwerpunkt). Bewerben lohnt sich also! Als weitere Unterlagen sind nochein Sprachtest und ein Motivationsschreiben sowie ein oder mehrere Empfehlungsschreiben von Professoren der bisherigen Universität gefordert. Als Sprachtest werden meist viele Test anerkannt, am bekanntesten sind hier TOEFL und IELTS. Die Empfehlungsschreiben sollte jemand ausstellen, der oder die einem aus dem Studium wohlgesonnen ist oder einen wenigstens kennt. Viele Professoren wissen um diese Notwendigkeit und sind gerne bereit, ein solches Schreiben auszustellen. Darum sollte man aber frühzeitig bitten, denn oft haben die Ausstellenden noch viele andere Verpflichtungen, die Priorität haben. Alle Unterlagen zusammenzustellen dauert also und sollte meiner Meinung nach spätestens 4 Monate vor Ablauf der Bewerbungsfrist in Angriff genommen werden.

Das Motivationsschreiben

Das Motivationsschreiben, oder auch „personal statement“ genannt, sollte darstellen, warum die Universität einen unbedingt annehmen sollte. Es geht also um die Gründe, warum genau diese Universität ausgewählt wurde. Dabei kann man sich gut auf Informationen von der Homepage beziehen, sodass die Uni merkt, dass dies kein Standard-Text ist. Außerdem kann die vergangene Erfahrung in dem jeweiligen Studienbereich, für den man sich interessiert, beschrieben werden, zum Beispiel aus dem Schwerpunkt oder aus Praktika. Ich habe außerdem meinen Sprachschein erwähnt, der mit einem Professor aus dem Anglo-Amerikanischen Recht war, für das ich mich auch interessiert habe. In dem Empfehlungsschreiben kann ruhig ein wenig mit der eigenen Leistung angegeben werden, falls es ein Gebiet gab, auf dem man besonders gut war oder wenn man sogar eine Auszeichnung erhalten hat. Des Weiteren sollte unbedingt etwas über den eigenen Charakter geschrieben werden und welche Eigenschaften einen für einen Master auszeichnen würden. Dabei kann Bezug auf Hobbys oder Nebenjobs genommen werden. Gute Eigenschaften sind zum Beispiel Durchhaltevermögen, Kontaktfreudigkeit, Eigenständigkeit, Stressresistenz und sorgfältige Arbeitsweisen. Das sollten jedoch keine leeren Phrasen sein, sondern am besten durch Beispiele belegt werden oder auch durch Beschreibungen der eigenen Person aus Sicht der Kollegen oder Vorgesetzten.

Am Schluss sollte ein kurzes Fazit stehen, beispielsweise „Ich würde mich freuen, der Uni beizutreten.“ Meistens gibt es ein Wortlimit, ansonsten sollte das Schreiben eine Seite nicht überschreiten. Wichtig ist wirklich, nicht zu übertreiben, keine unwahren Dinge aufzuschreiben und keine leeren Behauptungen zu tätigen. Trotzdem darf man sich nicht herunterspielen, sondern muss seine Leistungen und den eigenen Charakter anpreisen. Dies ist eine schwierige Balance, daher ist es ein guter Tipp, Freunde und Familie nach positiven Eigenschaften über einen selbst zu fragen und diese dann einfließen zu lassen.

Fazit

Eine Bewerbung für den Master of Laws ist aufwendig, aber am Ende die Mühe wert. Oft können die Unterlagen direkt für mehrere Universitäten benutzt werden, aber wichtig ist, die Motivationsschreiben anzupassen!

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Beitragsautor:

Lisa-Marie Schuchardt

Lisa-Marie Schuchardt

Lisa-Marie absolvierte nach ihrem Jurastudium ein Auslandsstudium in Aberdeen für den Master of Laws (LL.M.). Zu Beginn ihrer Tätigkeit bei uns schrieb sie hauptsächlich über das Studium. Im Anschluss dessen berichtete sie von ihrem Masterstudium. Außerdem leistete sie einen maßgeblichen Beitrag für unsere #Gewusst-Reihe.

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