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Teil 2: Diversität ist Realität und eine Herausforderung

By 15. Januar 2018Juli 13th, 2023No Comments
Beitragsbild zur Kategorie Diversity der azurawards 2018 auf jurcase.com

Im zweiten Teil unserer Artikelreihe zu Diversity blicken wir auf die Anwendung von Diversitätsprogrammen in der Praxis:

Teil 2: Diversität ist Realität und eine Herausforderung

Es dürfte klar sein, dass kaum ein Unternehmen den unter dem Diversitätsbegriff zusammengefassten status quo unserer Gesellschaft ignorieren kann – und auch nicht sollte. Viele Unternehmen reagieren daher gezielt mit einer programmatischen Ausrichtung ihrer Personalstrategie, in der die Diversität nicht bloß zur Kenntnis genommen, sondern aktiv gefördert wird.

Dabei haben die Unternehmen nicht nur ihre eigene Ressource Mensch im Blick, die es durch „Diversity Management“ zu hegen gilt. Auch die Märkte, in denen sich gerade Konzerne in einem globalisierten Umfeld zu stellen haben, sind vielfältiger als die im Wesentlichen nationalen oder auf einen Kulturraum begrenzten Wirtschaftsräume vergangener Jahrzehnte. Die Kundschaft ist ebenso vielfältig – diverser – geworden, wie die Arbeitnehmerschaft. Und gerade hier versuchen Unternehmen aus ihrem Ressourcenpool die kreativen Ansätze zu generieren, die es braucht, um diese heterogenen Kundenkreise mit ansprechenden und zugeschnittenen Produkten zu überzeugen.

Diversity Management als Instrument für den Geschäftserfolg

Ein Fallbeispiel liefert der Siemens-Konzern. Zu den Aufgaben eines Programms zum Diversity Management zählt Janina Kugel, Vorstand für Human Resources und höchste Konzernbeauftragte für Diversität, die Stärkung der „Innovationsfähigkeit“ des Unternehmens und damit den Beitrag zum „Geschäftserfolg“. Dies erscheint umso plausibler, als die weltweit 351.000 Siemensianer aus 171 Nationen stammen und der Konzern 85% seines Umsatzes außerhalb des Stammlandes Deutschland macht.

So agiert Siemens mit seinem Programm in allen Diversity-Bereichen: Zur Stärkung der Geschlechtergleichheit fördert man gezielt weibliche Führungskräfte und lobt Förderprogramme für Schülerinnen und Studentinnen aus, mit dem Ziel Interesse an technischen Berufen zu steigern. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird durch eine Flexibilisierung von Arbeitszeiten, Zuschüssen zur Kinderbetreuung sowie durch Unterstützung bei der Pflege von Angehörigen angestrebt.

Auch hinsichtlich der Personalressourcen denkt man global. Neben einem konzernumfassenden Talentpool, der weltweit die Suche nach Potentialträgern für offene Stellen erlaubt, fördert der Konzern Auslandseinsätze seiner Mitarbeiter und regt zum kulturellen Austausch innerhalb des Unternehmens an. Mitarbeiter mit Behinderungen können von flexibleren Arbeitsangeboten profitieren, etwa indem Arbeitszeiten und -orte individuell abgestimmt werden, zusätzliche Urlaubstage gewährt oder Reisevergünstigungen durch das Unternehmen organisiert werden.

Dabei ist dem Unternehmen klar, dass der Umgang mit der Diversität kein Selbstläufer ist und es nicht jedem Mitarbeiter gleichermaßen gelingt, mit der gewünschten Vielfalt im Unternehmen mitzuhalten. Zurzeit steht daher das Erkennen von „unconscious bias“ also in etwa von „unbewussten Vorurteilen“ bei den Schulungsprogrammen für Mitarbeiter im Fokus. Siemens möchte dabei bei den Mitarbeitern die Sensibilität für eine eigene unterbewusste Vorurteilsbefangenheit gegenüber Mitmenschen stärken. Dies kann zum Beispiel bei Personalentscheidungen zwischen zwei Kandidaten für eine Stelle eine Rolle spielen. Der Entscheidungsträger soll sich dann eben nicht aufgrund unbewusster Bevorzugung oder Ablehnung etwa aufgrund des Geschlechts, des Alters oder der Herkunft für einen Kandidaten entscheiden, sondern rein rationale Kriterien zu Grunde legen – also den bestqualifizierten Mitarbeiter für die Stelle auswählen.

Falls du Teil 1 verpasst hast, hier ging es um die Bedeutung und den Umfang des Diversity-Begriffs:

Teil 1: Diversity – Modebegriff oder große Chance im internationalen Wettbewerb?

Der dritte und letzte Teil unserer Artikelreihe zum Thema Diversity – Was die Welt der Großkonzerne bewegt, ist auch für Juristen hochaktuell:

Teil 3: Diversity Management – nicht nur für global agierende Konzerne interessant!

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Beitragsautor:

JurCase Redaktion

JurCase Redaktion

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