JurCase sponsert in diesem Jahr die Kategorie Diversity der Azur-Awards. Wir haben daher eine Artikelreihe aufgesetzt, die sich mit den Hintergründen, Trends und der Bedeutung für den Rechtssektor beschäftigt. Im ersten Teil geht es um die Bedeutung und den Umfang des Diversity-Begriffs:
Teil 1: Diversity – Modebegriff oder große Chance im internationalen Wettbewerb?
Ohne Frage ist unsere Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten eine andere geworden – und mit ihr auch die Arbeitswelt, in der wir uns bewegen. Die kulturelle wie auch persönliche Vielfalt, die Diversität, der Personen, mit denen wir interagieren, prägt unseren beruflichen wie privaten Alltag. Manch einen, folgt man der aktuellen politischen Landschaft, mag die Feststellung erschrecken und verunsichern, aber immer mehr Unternehmen jeglicher Größe begreifen die Vielfältigkeit ihrer Mitarbeiter als Chance und fördern sie aktiv.
Wie ist Diversity zu beschreiben?
Nicht erst durch Migration, wie man meinen könnte, ist unsere Gesellschaft und mit ihr das Berufsleben „diverser“ geworden. Eine historisch gesehene vergleichsweise moderne Entwicklung führt bereits zu einer im wahrsten Sinne heterogenen Mischung vieler Belegschaften. Männer und Frauen können heute in der Arbeitswelt die gleichen Berufe ergreifen und Positionen besetzen (dass es heute noch Debatten über Gehaltsunterschiede und Quotenregelungen in Managementebenen gibt, dürfte dabei deutlich machen, dass es sich dabei noch nicht ganz um eine Selbstverständlichkeit handelt). So gesehen beginnt das Feld der Diversity damit aber schon an einer für die meisten heute als „normal“ bewerteten, aufgehobenen Geschlechtergrenze in der Arbeitswelt.
Nicht nur das Geschlecht ist Diversitätskriterium, auch sexuelle Orientierung ist Thema. Die Emanzipationsbewegung der Menschen mit lesbischer, schwuler, bisexueller, trans- oder intersexueller Ausrichtung (LGBTI) ist in der Arbeitswelt ebenso angekommen, wie im privaten und öffentlichen Raum.
Andere klassische Dimensionen der Diversität, wie sie die Soziologie beschreibt, verbindet man vielleicht automatisch eher mit dem Begriff der Vielfalt. Neben der eingangs bereits erwähnten ethnischen Ebene, gehören auch Kriterien wie Alter (Stichwort: demographischer Wandel), Religion oder Weltanschauung, aber auch sozialisationsabhängige Unterschiede, also etwa Arbeitsstil oder Dialekt zum Umfang des Begriffs.
Nicht zuletzt genannt sei auch das Thema Inklusion, also die Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen in eine Gruppe.