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Referendariat

Meine Auslandsstation – Herausforderungen in der Fremde

By 18. Juli 2019Februar 28th, 2022No Comments
Verwaltungsstation

Meine Auslandsstation – Herausforderungen in der Fremde

Vor einigen Wochen berichtete ich bereits, wie ich meinen persönlichen Weg ins Ausland gefunden habe. Nun, da ich in Griechenland angekommen bin – Kalimera an dieser Stelle – möchte ich euch Tipps für die Reisevorbereitung geben und natürlich auch erzählen, wie sich meine ersten Tage hier gestaltet haben.

Die Reisevorbereitung – Planung ist alles

Drei Monate im Ausland sind keine kurze Zeit. Sie geht selbstverständlich schnell um, keine Frage. All die neuen Eindrücke wollen verarbeitet werden, man reist viel, lernt neue Dinge und Leute kennen. Trotzdem wollen die drei Monate gut geplant sein.

Ich schrieb mir zunächst eine Packliste, die ich laufend aktualisierte. Wenn mir im Alltag etwas auffiel, das ich benutzte, dachte ich immer darüber nach, ob ich dies im Ausland auch brauchen würde. War das so, nahm ich es in meine Packliste auf.

Und wo wir beim Thema Packen sind: ehrlich gesagt, ich wäre echt froh gewesen, hätte mir jemand mehr dazu erzählt. Ich dachte, es müsste völlig natürlich sein, mit einem großen Koffer und Handgepäck zu reisen und buchte dementsprechend. Aber weit gefehlt: als ich mit anderen Leuten darüber ins Gespräch kam, eröffnete mir so ziemlich jeder, dass er schon auf dem Hinflug mindestens 2 Koffer dabeihatte – auf dem Rückflug waren kaum Grenzen gesetzt. Ich versuchte tatsächlich trotzdem, alles in einen 23 kg Koffer zu kriegen, was mir mehr oder weniger gut gelang. Also mein Tipp: drei Monate erfordern auf jeden Fall 2 Koffer.

Die organisatorischen Herausforderungen

Sehr wichtig ist es, sich über Krankenversicherungen zu informieren. Dabei macht es einen bedeutenden Unterschied, ob man sich im EU-Ausland aufhält oder nicht. Innerhalb der EU ist man weiterhin im Rahmen seiner gesetzlichen Krankenversicherung versichert. Auf der Rückseite seiner Versichertenkarte befindet sich dementsprechend auch die Europäische Krankenversichertenkarte. Ist man außerhalb der EU unterwegs, sollte euch die Botschaft oder das Konsulat (oder ähnliches) Informationen zukommen lassen, was es bezüglich der Versicherung zu beachten gibt. In beiden Fällen macht aber der Abschluss einer Reiseversicherung wirklich Sinn: selbst in der EU sind Leistungen wie der Rücktransport nicht versichert, das heißt, passiert euch etwas im Ausland, bleibt ihr auch erst einmal da. Außerdem werden Leistungen nur dann übernommen, wenn sie – einfach ausgedrückt – genauso teuer sind wie in Deutschland. Alle Mehrkosten hat man selbst zu tragen.

Bei den meisten Reiseversicherungen bekommt man im Paket noch eine Unfall- und Haftpflichtversicherung dazu, was wirklich praktisch ist, wenn z.B. einmal etwas in der Gastwohnung passiert.

Einen Reiseführer zu kaufen und vorher etwas über das Gastland zu recherchieren kann auch von großem Vorteil sein. Am Anfang kennt man meistens noch niemanden und muss daher alles auf eigene Faust erkunden (vor allem, wenn man ein paar Tage vor Stationsbeginn anreist). Ein paar Schlagwörter zur Eigenrecherche: öffentliches Nahverkehrssystem, Transport vom Flughafen, allgemeines Preisniveau/Lebenshaltungskosten.

Die Wohnungssuche

Wer so wie ich das erste Mal für eine längere Zeit im Ausland ist, fragt sich zunächst zwingend: wo bekommt man nur eine Wohnung her? Mein erster Tipp ist: Rooming lists beim Konsulat/bei der Botschaft anfragen, egal ob ihr in der AHK, beim Auswärtigen Amt oder anderswo untergekommen seid. Diese Listen halten viele von ihnen bereit und sie geben sie auch gerne an andere Referendare heraus. In Thessaloniki existiert so eine Liste leider nicht, mir wurde aber freundlicherweise direkt der Kontakt mit dem aktuellen Referendar hergestellt, der selbstverständlich auch irgendwo wohnen musste und mir auch ein paar Tipps gab. Ich recherchierte dann bei Airbnb und auf diversen Erasmus-Seiten, da ich hier auch möblierte Zimmer und Wohnungen finden konnte. Ich denke, Erasmus-Wohnungen sind immer ein guter Tipp, da sie oft auch an „Interns“ vermieten, wozu wir in ihren Augen auf jeden Fall zählen. Zu guter Letzt mietete ich ein Studio bei Airbnb, zahlte aber nicht den vollen Preis, da ich aufgrund des langen Aufenthalts etwas gehandelt hatte. Darauf lassen sich viele Vermieter auch ein.

Nicht vereinsamen

Neue Leute kennenzulernen ist im Gastland oft nicht leicht. Da ich in der Außenhandelskammer (AHK) in Thessaloniki untergekommen bin, dachte ich mir, dass es im Konsulat mit Sicherheit einen anderen Referendar/eine andere Referendarin geben musste und so schrieb ich einfach mal eine Mail. Tatsächlich antwortete mir die dort eingesetzte Referendarin umgehend und freute sich riesig, von mir zu hören. Andersherum informieren sich die Referendare des Konsulats auch oft bei der AHK, ob es dort andere „Leidensgenossen“ gibt. Auch wenn meine neue Bekanntschaft bereits in ihrem letzten Monat hier war, hat es mir den Start doch ungemein erleichtert. Außerdem konnte sie mir noch eine Freundin vorstellen, mit der ich auch sofort auf einer Wellenlänge war und die in Deutschland studiert hatte.

Neben den Bekanntschaften, die man im Laufe der Zeit so schließt, ist es erstaunlich, wie gut wir Deutschen auf der Welt verteilt sind. In meinen 3 Wochen hier in Griechenland konnte ich bisher im Supermarkt an der Kasse, im Imbiss hinter der Theke oder im Friseursalon Deutsche treffen, die sich immer herzlich freuten, sich mit ein paar Worten in ihrer Muttersprache auszutauschen. Doch auch über die Griechen komme ich gar nicht aus dem Schwärmen heraus: ein überaus herzliches Volk, das immer sehr hilfsbereit und einladend ist.

Falls es bei euch auch bald losgeht, wünsche ich euch viel Erfolg bei der Vorbereitung und Eingewöhnung! In einem der nächsten Berichte werde ich dann auch mal beschreiben, was eine Außenhandelskammer so macht und was meine Aufgaben hier sind. So viel vorab: besonders juristisch ist es nicht …

 

Eure Juliane

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Beitragsautor:

Juliane Lewen

Juliane Lewen

Juliane berichtete uns über ihre Erlebnisse und Erfahrungen, die sie während ihres juristischen Vorbereitungsdienstes gemacht hat.

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