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Was ist ein Gesetzeskommentar

By 30. November 2017August 29th, 2023No Comments
JurCase Staatsexamen

Was ist ein Gesetzeskommentar

Der Gesetzeskommentar – das sind seine Merkmale

Der Gesetzeskommentar wird in der juristischen Fachsprache auch in kürze als Kommentar bezeichnet. Er ist im Bereich des Rechtswesens eine juristische Erklärung der Artikel oder Paragraphen, welche in einem oder mehreren Gesetzen verwendet werden. Diese Kommentare können im Studium, den Assessorklausuren und in der alltäglichen Praxis auftreten. Kommentare können einen wichtigen Beitrag zur juristischen Arbeit beitragen und werden daher in der Praxis gängig eingesetzt. Die Gesetzeskommentare sind kritische Erläuterungen zu Auslegungen und Erklärungen der Gesetze sowie der sonstigen Vorschriften. Die verwendete Sprache ist recht abstrakt, sodass es einige Einarbeitungszeit benötigt, um den Inhalt und die Informationen zügig zu erfassen. Ohne Übung ist es schwer den Gesamtinhalt sowie den Zusammenhang zu erfassen. Die Kommentare dienen dazu, dem juristisch interessierten Kreis, die Gesetze korrekt anzuwenden.

Kommentare können als Quelle genutzt werden

Die Regierung, oder auch sonstige Institutionen, nutzen Kommentare als Quelle. Dabei können sie für die Bildung neuer Gesetze, Gesetzesvorhaben, Gesetzesentwürfe oder Regierungsentwürfe herangezogen werden. Sie werden dann genutzt, wenn eine amtliche Begründung für den Erlass von Gesetzen enthalten ist. Zudem werden die Rechtsprechungen mittels einschlägiger Entscheidungen von Gerichten dazu verwendet, gesetzliche Bestimmungen auszuwerten und es werden zudem auch eigene Überlegungen des Verfassers des Kommentars berücksichtigt. Behandelt werden in Kommentaren rechtsdogmatische Aspekte sowie Kriterien der juristischen Methodenlehre. Auch rechtswissenschaftliche Publikationen werden entsprechend ausgewertet. Die Verfasser der Kommentare sind häufig von Wissenschaftlern, Professoren, aber auch von Praktikern, wie Richtern, Rechtsanwälten, Angehörigen des öffentlichen Dienstes sowie Notaren verfasst worden.

Die unterschiedlichen Arten der Kommentare

Heute wird zwischen Kurzkommentar, Handkommentar und mehrbändigem Großkommentar unterschieden. Zudem gibt es noch den Studienkommentar. Die Art des Kommentars richtet sich nach dessen Umfang und Detaillierung. Selbst ein Kurzkommentar zu recht kompakten Gesetzen können schnell den Umfang von 2.000 Seiten beinhalten. Kommentare können als gebundene Bücher und Loseblattwerke vorliegen. Zudem erscheinen zu Kommentaren teilweise auch ein oder mehrere Ergänzungslieferungen pro Jahr. Das bedeutet, dass die Gesetzeskommentare immer wieder aufgefrischt werden müssen, da sie stets aktualisiert werden.

Der Aufbau von Gesetzeskommentaren

Der überwiegende Teil der Kommentare orientiert sich in ihrem Aufbau an der Reihenfolge der Paragraphen eines Gesetzes. Der Gesetzgeber erarbeitet diese Reihenfolge bereits bei den Gesetzesentwürfen. Sie wird nach methodischen Aspekten aufgeführt. Das Ziel der Kommentare isst es, die Anwendungsbereiche des Gesetzes festzulegen und mit praxisbezogenen Fällen aus dem Alltag anzureichern. Der Kommentar arbeitet Rechtsnormen abstrakt auf und bietet dabei Beispiele zur Erklärung. Der Zusammenhang zu anderen Rechtsnormen wird dabei ebenfalls erklärt. Es ist also Gang und Gäbe, dass ein einzelner Satz innerhalb eines Gesetzes seitenlange Kommentare verursachen kann.

Praktische Anwendung der Gesetzeskommentare

Im juristischen Alltag haben Kommentare einen hohen Stellenwert. Kommentare sind keine amtlichen Veröffentlichungen, daher entfällt die zwingende Bindung der Befolgung im Rechtsverkehr. Die richterliche Unabhängigkeit erfordert es, Rechtsfragen so zu entscheiden, dass die getroffene Entscheidung mit der eigenen Überzeugung übereinstimmt. Daher ist es nicht möglich, vorzuschreiben, dass bei der Rechtsprechung ein Schrifttum angewandt wird, um den Richter dazu zu zwingen, dass er sich der dort notierten Meinung anzuschließen. Wer Kommentare einmal genauer durchgelesen hat weiß, dass hier sogar widersprüchliche Meinungen aufeinanderprallen. Auch gegenteilige Aussagen sind nicht selten. Die Kommentare können jedoch Klarheit verschaffen, ob eine Gesetzesvorschrift auf den vorliegenden Anlassfall anzuwenden ist. Durch die zahlreichen Kommentare zu einem Gesetz bieten sich so auch die Möglichkeiten, auf den eigenen Fall spezielle Lösungsansätze zu ermitteln.

So werden Kommentare gelesen

Während Hausarbeiten, der Referendariatszeit sowie den Assessorklausuren sind Kommentare ein wichtiges Handwerkszeug. Der Jurastudent kommt z.B. bei Hausarbeiten früh in Berührung mit Gesetzeskommentaren und spätestens im Referendariat werden die Kommentare zwingend beim Zweiten Staatsexamen benötigt. Bei der Vorbereitung des Aktenvortrages sind sie ebenfalls ein wichtiger Bestandteil. Das Problem bei Kommentaren im Rechtsbereich ist, dass diese besonders formuliert sind und gleichzeitig enorme Längen aufweisen können. Da es auch nicht möglich ist, alle Details im Gedächtnis zu behalten, was bei der Einhaltung und Anwendung juristischer Vorschriften Gültigkeit hat, sind Kommentare sehr von Vorteil. Sie dienen als Hilfsmittel während den Assessorklausuren, der Vorbereitung darauf und im praktischen Alltag des Juristen. Die Verwendung der Kommentare muss dabei richtig erfolgen, was wiederum aber nicht ganz einfach ist. Übung macht hier den Meister, denn die Verwendung von Kommentaren kann trainiert werden. Diese Übung ist sehr wichtig, damit der Ablauf zur Routine werden kann, da sowohl für Aktenvorträge, Klausuren oder auch bei Fällen aus der Praxis die Zeit begrenzt ist.

Wo werden die passenden Kommentare gefunden?

Dazu müssen sich auch die gültigen und entscheidenden Vorschriften des Bereiches kennen. Außerdem sollten sie bei Unsicherheiten sofort wissen, wo sie nachsehen können. Wer überhaupt nicht weiß, wo er suchen soll, kann das richtige Register des Gebiets wählen und am Schluss des Kommentars nachlesen. Generell sollte zügig gesucht werden, denn diese Suchen verbrauchen viel Zeit, welche aber später bei der eigentlichen Ausarbeitung dringend benötigt wird.

Wie kann effektiv gesucht werden?

Kommentare sind sehr ausführlich, was ein Vorteil sein kann. Bei Schlüsselvorschriften, die viele Erläuterungen aufweisen, gibt es in der Regel ein Inhaltsverzeichnis. Bei einer großen Menge an zu lesendem Stoff ist es wichtig so schnell wie möglich lesen zu können, und dabei den Inhalt zu verstehen. Diese Art und Weise des Lesens wird auch Schnelllesen genannt und kann trainiert werden. So wie auch das 10-Finger-System auf dem PC auf hohe Geschwindigkeit trainiert werden kann, ist unser Gehirn auch in der Lage Inhalte zügig zu lesen und dabei zu erfassen. Beim Schnelllesen wird nicht der gesamte Inhalt studiert, sondern nach Schlüsselwörtern gesucht, welche dann weiterhelfen können, die richtige Stelle zu finden.

Mit dem Inhalt richtig umgehen

Ist die Stelle gefunden, welche gesucht wurde, kommt es darauf an, die Inhalte schnell zu analysieren und sich die wichtigen Informationen herauszuziehen. Viele notieren sich die wichtigen Stellen und Punkte immer schriftlich, andere können sich diese im Kopf behalten. Relevante Passagen sollten dennoch markiert werden, damit diese nicht verloren gehen, oder in Vergessenheit geraten. Sollte allerdings der Kommentar in einem Buch vorhanden sein, der nicht zum eigenen Eigentum gehört, so sollte das Gefundene auf einem eigenen Blatt notiert werden.

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Beitragsautor:

JurCase Redaktion

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