Ein Nachtdienst bei der Polizei
Letzte Woche durfte ich an einem Nachtdienst bei der Polizei teilnehmen.
Über meinen AG-Leiter wurde Kontakt zur Polizeidienststelle aufgenommen und mir ein Dienst zugewiesen. Ich habe mir sagen lassen, dass der Nachtdienst einfach etwas spannender ist, als der Dienst am Tage, deswegen wollte ich das unbedingt ausprobieren. Um 18:30 Uhr fand ich mich auf der Dienststelle ein und wurde erstmal allen vorgestellt. Dann bekam ich eine schusssichere Weste und wir gingen direkt los „auf Streife“.
Da es schon den ganzen Tag geregnet hatte, wurde ich vorgewarnt, dass vermutlich nicht allzu viel los sein würde. Zuerst versuchten wir einen Haftbefehl zu vollstrecken. Am Wohnort der Zielperson angekommen, teilte uns der Hausmeister mit, dass die gesuchte Person zwar weiterhin ihre Miete zahle, jedoch schon seit über einem Jahr nicht mehr gesehen worden wäre. Dies kam uns komisch vor und wir beschlossen zurück zur Wache zu fahren, um mehr über die Person herauszufinden. Und außerdem stand das gemeinsame Abendessen mit den Kollegen an. Während des Essens ging dann ein Alarm ein, woraufhin die ganze Belegschaft rausstürzte und in die Autos sprang.
Mit Blaulicht fuhren wir zum Autohaus, dessen Alarmanlage direkt an die Polizeistation angeschlossen war und einen Einbruch gemeldet hatte. „Meine“ Streife war eingeteilt worden, den Einbrechern den Fluchtweg abzuschneiden. Das war ganz schön aufregend, aber gleichzeitig auch echt nass 😉 Nach 10 Minuten kam durch eine andere Streife die Entwarnung, sie hätten den Hausmeister vorgefunden, der die Alarmanlage nicht rechtzeitig ausgeschaltet hatte. Na toll…
Da wir nun aber eh schon unterwegs waren, fuhren wir noch eine Runde durch die Straßen, die den Kommissaren schon bekannt waren. Dabei entdeckten wir ein Auto, bei dem die Scheiben eingeschlagen waren und führten bei zwei Personen eine Personenkontrolle durch. Leider blieb aber auch dieses Verbrechen vorerst unaufgeklärt…
Auf dem Rückweg wurden wir dann noch einer anderen Streife zur Unterstützung gerufen. Diese bat uns eine Person festzunehmen. Bei dieser zu Hause angekommen, trafen wir sie leider nicht an. Jedoch durften wir dann die Wohnung, sowie das Zimmer mit untersuchen. Auch das war echt spannend und interessant.
Wieder auf der Wache angekommen, durfte ich auch schon wieder nach Hause. Der Wachleiter sagte mir, dass in so einer regnerischen Nacht meist eh nur Papierkram anstünde.
Es war aber so eigentlich perfekt, da sich alle spannenden Sachen in der ersten Abendhälfte ereignet hatten. So durfte ich um 3 statt um 7 Uhr schon gehen.
Ich werde mir aber auf jeden Fall versuchen, einen wettertechnisch besser geeigneten Termin rauszusuchen, um nochmal eine ganze Nacht zu erleben. Generell kann ich es nur empfehlen, diese Erfahrung mitzunehmen, wenn sich dir die Chance dazu bietet. Auch wenn wir zwar keine Festnahme zu verbuchen hatten, war es höchst interessant, die Polizeiarbeit mal live mitzuerleben!
Weitere Erfahrungsberichte von Elisa findest du hier!