Hier ist die Rede von einem sehr langen zeitlichen Vorlauf. Lange bevor das Referendariat überhaupt beginnt, ist hier mit der Bewerbung zu glänzen. Ansonsten besteht kaum eine Chance einen Platz zu ergattern. Der beste Zeitpunkt, sich auf Plätze für das juristische Referendariat zu bewerben ist, wenn das Erste Staatsexamen absolviert ist. Liegen die Ergebnisse vor, macht es Sinn sich sofort um eine Stelle zu bemühen und die Stationen durchzuplanen. Teilweise muss mit einer Wartezeit von bis zu 6 Monaten an einem OLG gerechnet werden. Deswegen kann eine frühzeitige Bewerbung die Chancen steigern.
Welche Stationen sind beim Referendariat besonders begehrt?
Sehr beliebt sind Verwaltungsstationen bei denen kaum gearbeitet werden muss. Sie sind deswegen so begehrt, da der Student sich hier bereits auf die anstehenden Prüfungen vorbereiten kann. Sie werden auch gerne als Tauchstationen bezeichnet. Die wenige Arbeit am Tag bietet die Möglichkeit, seine Zeit mit Vorbereitungen auf das Staatsexamen zu füllen. Sich während des laufenden Referendariats auf diese Stellen zu bewerben, macht allerdings keinen Sinn mehr, da sie meist bereits lange im Voraus besetzt werden.
So ist es sinnvoll, wenn man denn eine solche Stelle sucht, sich rechtzeitig in den Bewerbungslauf zu begeben. Es ist ratsam sich vorher bei ehemaligen Referendar:innen zu erkundigen, welche Stellen hierfür in Frage kommen. Idealerweise wird sich dann auch direkt auf diese Stellen beworben. Dies erhöht die Chancen einen Platz zu erhalten. Je nach Bundesland sind es übrigens verschiedene Stationen, die diese Möglichkeiten bieten.
Stationen in der Privatwirtschaft rechtzeitig auswählen
Ähnlich verhält es sich auch mit den Stationen in der Privatwirtschaft. Diese werden meist sehr lange im Voraus besetzt. Bei besonders begehrten Plätzen kann es passieren, dass diese bereits 2 Jahre im Voraus vergeben sind.
Zusätzlich zum frühzeitigen Bewerben sollte man sich auch hier natürlich nicht nur auf eine Stelle konzentrieren, sondern mehrere Stellen pro Station herauszusuchen.
Erneut: Je zeitiger desto besser! Vor dem Beginn des Referendariats hat man idealerweise bereits seine Stationen gesichert. Andernfalls kann es passieren, dass für eine der benötigten Stationen keine Stelle gefunden wird, was zu einem Rückwurf der Studienzeit führen kann.
Stationen gut organisiert planen
Eine wichtige Frage, die vor der Planung jeder Jurastudierende für sich beantworten sollte: Soll eine der angesprochenen Tauchstationen darunter sein oder nicht? Das Zweite Staatsexamen wird kurz nach dem Referendariat folgen und die Vorbereitungsphase ist bekanntlich höchst arbeits- und zeitintensiv. Wer sich also gegen eine sogenannte Tauchstation entscheidet, hat eventuell das Problem, dass ihm wertvolle Zeit fehlt.
Auf der anderen Seite bieten arbeitsintensive Stationen jedoch ebenfalls eine gute Vorbereitung und einen umfangreichen Einblick in den Alltag. Auf diese Weise kann viel Hintergrundwissen erworben werden, das in der Praxis wichtig ist. Je nach eigenem Lerntypus kann also die Wahl für eine Tauchstation, oder dagegen getroffen werden. Wer zügig und rasch Inhalte aufnimmt, wird sich leichter tun, die Lerninhalte zur Vorbereitung auf das Zweite Staatsexamen auch neben einer arbeitsintensiveren Station aufzunehmen. Wer eher länger dafür benötigt, sollte ernsthaft die Idee einer Tauchstation in Betracht ziehen.
Lieber eine Auszeit?
Manche Studierende möchten nach der Anstrengung des Ersten Staatsexamens lieber erst einmal eine Auszeit. Häufig wird diese Auszeit auch zu einer Zwangspause. Nicht immer kann sofort im Anschluss an das Erste Staatsexamen mit dem Referendariat begonnen werden. Diese Auszeit kann aber gut genutzt werden. Entweder es wird wirklich eine Entspannungspause eingebaut, oder aber die Zeit wird zum Lernen und Vorbereiten auf das Zweite Staatsexamen genutzt.
Manche hingegen überbrücken die Wochen oder Monate der Wartezeit mit einem Nebenjob oder einem Praktikum in einer Kanzlei. Andere entscheiden sich für eine bewusste Auszeit, möchten die Batterien wieder aufladen und unternehmen Reisen oder machen Urlaub. Das muss allerdings jeder Student für sich selber entscheiden.
Prozessrecht und Materielles Recht auf jeden Fall wiederholen
Einen Punkt vergessen machen Referendar:innen immer wieder. Auch wenn das Materielle Recht beim Zweite Staatsexamen nicht in der Größe abgefragt wird, wie im Ersten Staatsexamen, so sollte hier regelmäßig der Stoff wiederholt werden. Auch ist es sinnvoll sich Materialien zu organisieren, welche den Inhalt des Materiellen Rechts für das Zweite Staatsexamen beinhalten. Denn die Inhalte unterscheiden sich bei beiden Staatsexamen durchaus voneinander. Das Prozessrecht ist ein Faktor, der auch im Urlaub oder während der Überbrückungsphase begonnen werden kann. Hier liegt oft der Fokus auf dem Zivilprozessrecht. Der Grund hierfür ist, dass gerade in diesem Bereich viel neuer Stoff auf den angehenden Jurist:innen zukommt. Je eher mit dem Lernen begonnen wird, desto mehr Zeit ist später für die Wiederholung und Prüfungsvorbereitung.
Als Fazit gilt also: Der frühe Vogel fängt auch in Sachen Referendariat den Wurm! Je eher man sich um das Referendariat allgemein, sowie die einzelnen Stationen im Besonderen, bemüht, desto reibungsfreier läuft das gesamte Referendariat und man kann sich frühzeitig um die nötige Vorbereitung zum Zweiten Staatsexamen kümmern.
An dieser Stelle nicht zu vergessen: Es empfiehlt sich ebenfalls, die für das Staatsexamen benötigte Literatur so früh wie möglich zu organisieren. Eine Möglichkeit dazu bietet dir JurCase: Bei uns erhältst du sämtliche, in deinem Bundesland zugelassenen Werke, zur Miete!